Neu-Delhi/Brüssel. Indien sieht sich seit geraumer Zeit mit Kritik aus dem Westen konfrontiert, weil es den russischen Einmarsch in der Ukraine nicht nachdrücklich verurteilt und seine Handelsbeziehungen zu Rußland vielmehr kontinuierlich ausbaut.
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Wie ein Auftritt des indischen Außenministers Subrahmanyam Jaishankar in der österreichischen „Zeit im Bild“ am Montag zeigt, verteidigt die indische Regierung diese Haltung mit guten Argumenten. Der Minister verwahrte sich dabei auch gegen die Doppelzüngigkeit der EU-Diplomatie: „Ich kann Ihnen viele Beispiele von Ländern geben, die die Souveränität eines anderen Landes verletzt haben. Wenn ich fragen würde, wo Europa in diesen Fällen gestanden ist, würde ich eine lange Stille als Antwort erhalten“, sagte der indische Chefdiplomat, der am Sonntag und Montag in Wien war.
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Auch daß Indien seit Kriegsbeginn seine Energieimporte aus Rußland verfünffacht hat, erklärte Jaishankar mit dem Agieren Europas: dadurch, daß Europa inzwischen mehr Öl aus Nahost bezieht, stiegen die Preise auf den Weltmärkten. „Diese Maßnahmen Europas üben Druck aus auf die globalen Ölmärkte und auch auf meine eigenen Importe.“
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Indien ist gemeinsam mit Rußland, China, Südafrika und Brasilien Mitglied im BRICS-Verbund, der sich gegenüber den G7 zunehmend emanzipieren und größeres Gewicht in die Waagschale werfen kann. Der Krieg in der Ukraine und die westliche Sanktionspolitik haben diese Entwicklung beschleunigt. (mü)
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