Stimme der Vernunft: Henry Kissinger rät Kiew zu Friedensverhandlungen

27. Dezember 2022
Stimme der Vernunft: Henry Kissinger rät Kiew zu Friedensverhandlungen
International
3
Foto: Symbolbild

Washington/Kiew. Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger hat sich bei der ukrainischen Regierung erneut in die Nesseln gesetzt – er sprach sich jetzt zum wiederholten Mal für Friedensverhandlungen mit Rußland aus. Der ukrainische Präsident Selenskyj, der gerade eine theatralische Werbetour in den USA absolvierte, will davon nichts wissen.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

In einem Gastbeitrag für den britischen „Spectator“ schrieb Kissinger, der in den siebziger Jahren auch Nationaler Sicherheitsberater des US-Präsidenten war: „Trotz seiner Gewaltbereitschaft hat Rußland entscheidend zum globalen Gleichgewicht beigetragen.“ Im aktuellen Konflikt sei nun die Zeit reif für einen Verhandlungsfrieden mit Rußland, auch um das Risiko eines verheerenden Weltkriegs zu verringern.

Mit Blick auf den Verlauf des Ukraine-Kriegs hielt Kissinger fest: „Es ist an der Zeit, auf den bereits vollzogenen strategischen Veränderungen aufzubauen und sie in eine neue Struktur zu integrieren, um Frieden durch Verhandlungen zu erreichen.“ Gleichzeitig übte er Kritik an einer Rußland-feindlichen Haltung, die einige westliche Politiker einnähmen. „Manche bevorzugen ein Rußland, das durch den Krieg ohnmächtig geworden ist. Dem stimme ich nicht zu.“

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

Der langjährige US-Spitzenpolitiker betont, Rußlands historische Rolle „sollte nicht herabgewürdigt werden. Die militärischen Rückschläge Rußlands haben seine globale nukleare Reichweite nicht beseitigt, so daß es mit einer Eskalation in der Ukraine drohen kann.“

In der Vergangenheit hat Kissinger mehrmals auch den russischen Präsidenten Putin getroffen. Erst im Mai 2022, wenige Monate nach Beginn der russischen Militäroperation, schlug er auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vor, daß die Ukraine Rußland die 2014 angeschlossene Krim überlassen solle.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

Aus Kiew kam prompt empörter Widerspruch. „Herr Kissinger hat immer noch nichts verstanden (…) weder die Natur dieses Krieges noch seine Auswirkungen auf die Weltordnung“, erklärte der ukrainische Präsidentenberater Podoljak auf Telegram. Die Ukraine hält an ihrer Position fest, daß vor der Aufnahme von Verhandlungen alle besetzten Gebiete von Rußland wieder zurückgegeben werden müßten – einschließlich der Krim. Andernfalls sei ein Frieden nicht möglich.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

Rußland hingegen ist nach den Worten von Kremlchef Putin grundsätzlich zu Verhandlungen bereit. Das erklärte nun Putin nun erneut in einem Interview, das am Sonntag im Staatsfernsehen „Rossija 1“ ausgestrahlt wurde. Allerdings hätten die Führung in Kiew und ihre westlichen Unterstützer Gespräche verweigert. Wörtlich sagte Putin: „Wir sind bereit, mit allen Beteiligten über akzeptable Lösungen zu verhandeln, aber das liegt an ihnen – nicht wir sind diejenigen, die sich weigern zu verhandeln, sondern sie.“ (mü)

Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!

Folgen Sie ZUERST! auch auf Telegram: https://t.me/s/deutschesnachrichtenmagazin

3 Kommentare

  1. Bernd Sydow. sagt:

    Als der Westen nach Ausbruch des Ukraine-Krieges sich sofort uneingeschränkt auf die Seite der Ukraine stellte und ukrainische Verbände auch Teilerfolge gegen die russischen Truppen erzielten, verkündete Schelenskji großspurig, daß er nur dann zu Verhandlungen mit Putin bereit sei, wenn die russischen Truppen sich komplett aus der Donbass-Region und von der Krim zurückgezogen hätten (bisher war die russische Schwarzmeerflotte auf der Krim stationiert!). Das kam für Putin aus nachvollziehbaren Gründen natürlich nicht in Frage.

    Der frühere US-Außenminister Kissinger (die Stimme der Vernunft), der jüngst zu Friedensverhandlungen zwischen beiden Kriegsparteien aufrief, wurde dafür von ukrainischen Politikern in unflätiger Art und Weise beschimpft. Und UN- Generalsekretär Guterres bot an, bei eventuellen Friedensgesprächen zu
    vermitteln, vorausgesetzt, beide(!) Seiten wären zu Verhandlungen bereit. Putin stimmte zu, Schelenskji hingegen lehnte ab.

    Man muß kein Physik-Experte sein, um zu wissen, daß sich Feuer und Wasser nicht vertragen. Entweder das Wasser löscht das Feuer oder das Feuer läßt das Wasser verdampfen!

  2. Peter Lüdin sagt:

    Berichten zufolge sind 20 Häftlinge die von der Wagner-Gruppe angeheuert wurden während des Transports an die Front geflohen. 3 starben und 17 sind frei. Wer hätte gedacht, dass es eine schlechte Idee sein könnte, Kriminelle aus dem Gefängnis zu lassen, ihnen Waffen in die Hand zu drücken und sie gleichzeitig in eine Situation zu bringen, in der sie nichts zu verlieren haben.
    Wenn diese 17 Mann dann in Russland frei sind, würde das in Europa unter „Karma is a mean bitch“ abgehakt.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.