Westliche Arsenale leer, Nachschub nicht in Sicht: Den Ukrainern geht die Artilleriemunition aus

7. Dezember 2022
Westliche Arsenale leer, Nachschub nicht in Sicht: Den Ukrainern geht die Artilleriemunition aus
International
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Foto: Symbolbild

Kiew/Prag. Auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz sehen sich manche Beobachter derzeit an den Ersten Weltkrieg erinnert: während beide Kriegsparteien ihre operativen Bewegungen zurückgefahren haben, liegt die Hauptlast der Kämpfe offenbar auf der Artillerie. Experten des unabhängigen Sicherheitsportals „Table.Media“ wollen festgestellt haben, daß Rußland an manchen Kriegstagen der letzten Monate bis zu 60.000, die Ukraine bis zu 20.000 Artilleriegranaten verschossen hat.

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Für die Ukrainer wird der Munitionsmangel jetzt zum Problem. Die Forderungen nach Nachschub aus dem Westen werden immer dringlicher – aber wegen der monatelangen ausufernden Lieferungen haben sich auch die Arsenale der westlichen Streitkräfte in alarmierendem Maße geleert. Nachschub an Artilleriegranaten im NATO-Standard ist weder zeitnah noch in ausreichenden Mengen zu bekommen.

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Einer der wenigen verbliebenen europäischen Munitionshersteller ist der tschechische Rüstungskonzern Czechoslowak Group (CSG) mit Sitz in Prag. Das Unternehmen ist nicht nur für westliche Streitkräfte ein wichtiger Partner, sondern für die Ukrainer darüber hinaus ein wichtiger Lieferant modernisierter Waffen aus Sowjetbeständen. Allerdings werden auch hier die Bestände und Liefermöglichkeiten inzwischen knapp.

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Bei CSG weiß man: die ukrainischen Streitkräfte verschießen derzeit wöchentlich rund 40.000 Granaten nach NATO-Standard. CSG kann aber maximal 100.000 Granaten produzieren – pro Jahr. „Artilleriemunition ist heute ein sehr knappes Gut“, läßt Firmenchef Michal Strnad Medien wissen. Er schätze, daß es aufgrund der Unterstützung der Ukraine 10 bis 15 Jahre (!) dauern werde, um die Bestände der westlichen Armeen wieder aufzufüllen. Hintergrund seien die begrenzten Produktionskapazitäten. Die europäischen Länder hätten ihre Waffenarsenale inzwischen in erheblichem Umfang geleert, um die Ukraine zu unterstützen. Die Folgen werden jetzt auf dem Schlachtfeld spürbar. Tatsache sei, „daß die Ukrainer heute weniger schießen, als sie könnten, weil sie nicht genug Munition haben“.

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CSG ist derzeit für etwa 25 bis 30 Prozent der europäischen Produktion von 155-mm-Artillerie der NATO-Norm verantwortlich, teilt Strnad mit. Man verfüge über eine jährliche Produktionskapazität von 80.000 bis 100.000 Artilleriegranaten. Dies mache einen erheblichen Teil der jährlichen Kapazität in Europa aus, die Strnad auf 270.000 bis 300.000 Granaten beziffert. Das Unternehmen wolle 250 bis 300 neue Mitarbeiter einstellen und die Kapazität auf 150.000 erhöhen. Aber allein das werde wegen langer Lieferzeiten für die Produktionsausrüstung etwa zwei Jahre dauern. Für die Ukrainer und ihre Chancen, der russischen Artillerie Paroli zu bieten, sind das keine guten Aussichten. (mü)

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2 Kommentare

  1. Demnach müßte Rußland mehr Munition als die ganze NATO haben. Weil NATO-Munition von russischem Herstellungsmaterial abhängig ist? Aber in der Zeit des Kalten Krieges war sie das wohl nicht, sonst hätte der Westen den Kalten Krieg nicht gegen die Sowjetunion durchhalten können.

  2. Walter Gerhartz sagt:

    ES GIBT KEINE SCHNELLE LÖSUNG FÜR DEN WEGFALL RUSSISCHER ROHSTOFFE

    Es ist eigentlich nicht schwer zu verstehen, dass die Verteuerung und Verknappung von Energie für eine moderne Industrienation ruinös ist, während der Entzug von Instagram, Ikea und MacDonalds sich leichter verkraften und vor allem recht problemlos ersetzen lässt.

    Also ist dieser Effekt – Ruin der westlichen Volkswirtschaften – der tatsächliche Sinn und Zweck der Sanktionen, da können sie noch so hysterisch rumschreien, sie würden „Russland in die Knie zwingen“ wollen.

    Das ist verlogenes Geschwätz, sie wollen das ganz offensichtlich nicht. Sanktionen haben noch nie eine Regierung davon abgehalten, das zu tun, was sie tut, und sie werden auch die russische Regierung nicht davon abhalten.

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