Eklat im Baerbock-Ministerium: Botschafter kritisiert deutsches Auftreten in Qatar

6. Dezember 2022
Eklat im Baerbock-Ministerium: Botschafter kritisiert deutsches Auftreten in Qatar
International
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Foto: Symbolbild

Berlin/Doha. Nach monatelangen Mißerfolgen konnte Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) jüngst wenigstens einen kleinen Erfolg seiner weltweiten Gas-Diplomatie vermelden: das Emirat Qatar wird künftig zumindest ein bescheidenes Kontingent von bis zu zwei Millionen Tonnen Flüssiggas an Deutschland liefern – wenn auch erst ab 2026.

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Vor diesem Hintergrund ist es umso verhängnisvoller, daß sich die deutsche Außenpolitik auch in Qatar offenbar um größtmögliche Flurschäden bemüht. Der deutsche Botschafter vor Ort, Claudius Fischbach, sah sich deshalb veranlaßt, das Auswärtige Amt in einem Brandbrief dringend vor weiteren Fehltritten zu warnen – ein beispielloser Vorgang.

Der Fall: schon im Vorfeld der Fußball-WM hatten sich qatarische Regierungsvertreter mit Mißfallen über die deutschen Belehrungen in Sachen LGBT geäußert. Außenminister Mohammed bin Abdulrahman al Thani erklärte unumwunden: „Uns ärgert die Doppelmoral.“ Deutschland habe „kein Problem mit uns“, wenn es Flüssiggas wünsche oder Investoren benötige; richte Doha aber ein Sportevent aus, „dann gelten auf einmal andere Maßstäbe“.

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Das Auftreten der deutschen Fußballmannschaft sowie vor allem von Innenministerin Nancy Faeser, die in Qatar mit einer „One Love“-Binde vor den Kameras posierte, sorgte zuletzt für zusätzlichen Unmut. Die FAZ berichtete über die Stimmungslage im Emirat: „Mal sehen, ob die Deutschen, wenn sie ihren Gasdeal unterschreiben, auch so eine bunte Armbinde tragen.“ Eine regierungsnahe Quelle in Doha wird mit dem Hinweis zitiert, Qatars Regierung habe sich „sehr daran gestört, daß die Ministerin [Faeser, d.Red.] in den Treffen weitaus entgegenkommender und höflicher“ gewesen sei als bei „öffentlichen Auftritten“.

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Der deutsche Botschafter zog nun die Notbremse. „Deutschland verfügte in den vergangenen Jahren in Katar über einen erheblichen Vertrauensbonus“, heißt es in seinem Brandbrief an das Baerbock-Ministerium; „dieser Vertrauensbonus“ sei jedoch „in den letzten Wochen verloren gegangen“. Qatar sehe sich als Opfer „einer beispiellosen Medienkampagne“; das deutsche Auftreten bei der Fußball-WM sei „breit und durchgängig als Respektlosigkeit vor einer fremden Kultur kritisiert“ worden. „Die aktuelle Stimmung gegenüber Deutschland in hiesigen Wirtschaftskreisen, traditionell deutschfreundlich“, konstatiert Fischbach, „wird mir als miserabel geschildert.“

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Der Botschafter mahnt nun mit Blick auf die außenpolitischen und -wirtschaftlichen Interessen Berlins: „Wir müssen nicht lange darüber reden, daß wir auf Katar als prowestlich ausgerichteten Verbündeten weder verzichten wollen noch können.“

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Um die Beziehungen zu retten, sei zumindest „eine sehr hochrangige öffentliche Stellungnahme“ mit klarem Lob über die Durchführung der Fußball-WM und über den jüngsten Erdgasdeal nötig, darüber hinaus eine offizielle Bekräftigung, daß der Bundesregierung sehr viel an der Aufrechterhaltung der „traditionell guten“ Beziehungen gelegen sei.

Beobachter schließen nun Wetten ab, wie lange Außenministerin Baerbock braucht, um auch diese Chance sprichwörtlich in den Sand zu setzen. (mü)

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Ein Kommentar

  1. Zugugger sagt:

    Auf Annalenas Versprecher freue ich mich jetzt schon.

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