Spanischer Energieexperte: Die europäische Versorgungskrise ist hausgemacht

7. November 2022
Spanischer Energieexperte: Die europäische Versorgungskrise ist hausgemacht
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Madrid. Der spanische Wirtschafts- und Energieexperte Daniel Lacalle stellt der europäischen Energiepolitik ein vernichtendes Zeugnis aus: sie habe in den letzten mindestens zehn Jahren die eigene Energie-Infrastruktur und Energieversorgung sträflich vernachlässigt – und wolle unerachtet dessen jetzt gleichzeitig auf russisches Gas verzichten. Lacalle verweist dabei – im Gespräch mit dem Hedgefondsmanager Erik Townsend in dessen Podcast „Erik Macro Voices“ – auf eine verblüffende Entwicklung: „Vor 20 Jahren hat die Europäische Union mehr Erdgas gefördert als der russische Energiekomplex heute exportiert.”

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Nun aber schlittere Europa ohne russisches Gas in ungeheure Probleme: „Wenn man ein Jahrzehnt lang zu wenig in Energie investiert, ist es unvermeidlich, daß sich dies nicht so schnell wieder ausgleicht”, sagt der Wirtschaftswissenschaftler und Besteller-Autor, der auch Investmentmanager und Professor für globale Wirtschaft an der IE Business School in Madrid ist. „Was ich absolut erstaunlich fand, war, daß sich die Politiker nicht mit der Situation von Angebot und Nachfrage in der EU auseinandergesetzt haben, denn die EU kann den Verlust der Erdgaslieferungen aus Russland nicht ausgleichen.” Die Abhängigkeit von russischem Erdgas lasse sich nicht von einem Tag auf den anderen ändern – „schon gar nicht mit erneuerbaren Energien.”

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Doch genau darauf setzten nun viele Politiker: „Viele europäische Staats- und Regierungschefs glauben tatsächlich, daß man einfach den Erdgas- und Erdölverbrauch abschalten und auf Wind- und Solarenergie umsteigen kann, und daß dann alles genau so sein wird wie vorher. Dem ist aber nicht so. Wind- und Solarenergie sind großartig, aber sie sind unstetig, unbeständig und nicht planbar. Es ist also unmöglich, Grundlast-Energien, Grundlast-Technologien, Kernkraft, Erdgas, Erdöl usw. zu kompensieren.”

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Nun müsse man dringend umdenken, doch es geschehe nichts. Lacalle verweist unter anderem auf das riesige Erdgasfeld in den Niederlanden: „Anstatt dieses Erdgasfeld zu nutzen, zu investieren und natürlich die Bürger in den umliegenden Gebieten zu entschädigen, weil es viel billiger ist als der Import von Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten, beschließt die Politik, mit dem Auslaufen des Feldes fortzufahren.“ Politiker, „die in einer internationalen Krisensituation feststellen, daß ihre energiepolitischen Entscheidungen falsch und extrem gefährlich waren, setzten diese Entscheidungen ohne jede Änderung fort.“

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Jetzt stünden Energieknappheit und Versorgungsengpässe vor der Tür: „In den kommenden Monaten wird sich zu dem Preisproblem wahrscheinlich noch ein Versorgungsproblem gesellen, weil der LNG-Markt aus den USA das russische Gas nicht ein ganzes Jahr lang ausgleichen kann.” Energiepolitik fuße auf Erschwinglichkeit und Versorgungssicherheit. „Und diese beiden Säulen sind in der Europäischen Union völlig aufgegeben und ignoriert worden.“ (mü)

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