Wittenberger Stadtkirche vor dem Kadi: Bundesgerichtshof muß über „Judensau“ entscheiden

7. Juni 2022
Wittenberger Stadtkirche vor dem Kadi: Bundesgerichtshof muß über „Judensau“ entscheiden
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Karlsruhe. Am Bundesgerichtshof steht deutsches Kulturerbe vor dem Kadi. Die Bonner jüdische Gemeinde sieht sich durch die sogenannte „Judensau“ an der Wittenberger Stadtkirche – eine kleine Plastik, die im Mittelalter zum gebräuchlichen Außenschmuck von Kirchen gehörte – angegriffen und fordert die Entfernung des Bildwerks. Der Denkmalschutz ficht sie dabei nicht an.

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Die fragliche Plastik zeigt eine Sau, an deren Zitzen sich Menschen laben, die Juden darstellen sollen; ein Rabbiner blickt dem Tier unter den Schwanz und in den After. Das Gericht muß entscheiden, ob die „Schmähplastik“ den Tatbestand der Beleidigung erfüllt.

Kläger ist Michael Dietrich Düllmann, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Bonn. Er hat bereits zwei Instanzen hinter sich: das Oberlandesgericht Naumburg und das Landgericht Dessau-Roßlau.

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Düllmann will das Fassadenrelief an der Stammkirche der Reformation entfernen und mitsamt einer historisch-kritischen Einordnung in das Wittenberger Museum Lutherhaus verbringen lassen. Dort habe Martin Luther schließlich seine antijüdischen Schriften verfaßt, ereifert sich Düllmann.

„Umstritten“ ist die Wittenberger „Judensau“ schon seit längerem. Sie wurde deshalb bereits seit 1988 zur „Stätte der Mahnung“ erweitert und verweist mit einer in den Boden eingelassenen Gedenkplatte auf die Opfer des Nationalsozialismus. Hinzu kommen eine Erklärtafel zum Relief sowie als „Versöhnungszeichen“ eine Zeder aus Israel.

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Doch der Bonner jüdischen Gemeinde ist das nicht genug. Kläger Düllmann fährt immer neue Geschütze auf und konnte auch weitere Verbündete im Kampf gegen das ungeliebte Bildwerk gewinnen, so etwa den mitteldeutschen Landesbischof Friedrich Kramer, den Generalsekretär der evangelischen Akademie Klaus Holz, den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung Felix Klein. Aber selbst Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, will sich der Forderung nach einer Entfernung der Plastik nicht anschließen.

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Düllmann ficht das nicht an. Er will im Zweifelsfall den Instanzenweg bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gehen. Das wird jetzt interessant – denn die Wittenberger Stadtkirche gehört zum Weltkulturerbe und steht unter Denkmalschutz. Ob die Befindlichkeiten der Bonner jüdischen Gemeinde schwerer wiegen, ist zumindest fraglich. (rk)

Bildquelle: Wikimedia/gemeinfrei

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2 Kommentare

  1. Potzblitz sagt:

    Wenn die in der heutigen Zeit sonst keine Probleme haben, dann können sie sich doch glücklich schätzen.

  2. Mike Hunter sagt:

    Ätzend, solche Leute wie der Kläger Düllmann. Ob der auch so eine große Klappe hätte wenn es um eine Moschee ginge oder es um ein anderes Land in Europa ginge? Ich glaube nicht. Ich vermute aber, dass die Klage gegen die Stadt und letztendlich gegen unser Land, bestens aus Steuergeldern finanziert wird. Aber, in unserem bunten multikulturellen Ländle, gerade in Bonn, Köln und Umgebung, könnte es für jüdische Gemeinden in Zukunft schnell eng werden. Andere Glaubensrichtungen haben weniger Geduld als wir.

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