Zum Tod einer russischen Institution: Wladimir Schirinowski starb mit 75

9. April 2022
Zum Tod einer russischen Institution: Wladimir Schirinowski starb mit 75
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Ein Urgestein der russischen Politik-Szene ist nicht mehr: Wladimir Schirinowksi, Gründer, Hauptmatador und langjähriger Vorsitzender der rechten Liberaldemokratischen Partei Rußlands (LDPR), ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Russische Medien erwähnen als Todesursache eine Corona-Erkrankung – bundesdeutsche Medien verschweigen diesen Umstand, zumal bekannt ist, daß sich Schirinowski insgesamt achtmal impfen ließ.

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In einer ersten Würdigung teilte der russische Parlamentspräsident Wolodin mit, daß die Entwicklung des modernen politischen Systems in Rußland ohne die „außerordentliche Persönlichkeit“ Schirinowskis nicht denkbar gewesen“ wäre. Schirinowski hatte die LDPR 1989, noch vor dem Ende der Sowjetunion, als erste legale nicht-kommunistische Partei gegründet. Im Dezember 2019 feierte sie im Großen Kongreßsaal im Kreml ihr 30. Gründungsjubiläum. Bis zu seinem Tod blieb Schirinowski Fraktionschef der LDPR in der russischen Duma. Er trat sechsmal bei den Präsidentenwahlen an, zuletzt 2018, als er mit 5,65 Prozent den dritten Platz belegte.

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Schirinowski galt als einer der schillerndsten Politiker in Rußland, der oft mit extravaganten außenpolitischen Ideen von sich reden machte. Er forderte unter anderem, Rußland solle zur Monarchie zurückkehren, und plädierte bis zuletzt für eine russische Expansion in Richtung des Indischen Ozeans. Dem früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin warf er – zurecht – vor, zugelassen zu haben, „daß westliche Geheimdienste alle Machtzentren des Landes unter ihre Kontrolle gebracht haben“.

Besondere Beziehungen pflegte Schirinowski, den die „Bild“-Zeitung als „Russen-Hitler“ apostrophierte, zur bundesdeutschen Rechts-Szene, vor allem zur früheren DVU des Dr. Gerhard Frey. Auf einer DVU-Veranstaltung in den neunziger Jahren in Thüringen versprach er, die „Frage Nordostpreußens und Königsbergs“ werde „bei gegenseitiger Hilfe“ bald „auf jeden Fall im Sinne Deutschlands gelöst“. Später äußerte sich Schirinowski unverbindlicher zu diesem Thema und erklärte, das „Königsberger Gebiet“ dürfe „kein Zankapfel zwischen Deutschland und Rußland sein“. „Die sogenannte Oder-Neiße-Linie“, sagte er, sei „nicht das letzte Wort der Geschichte“.

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Innenpolitisch verfolgte die LDPR in Rußland einen Kurs der stillschweigenden Kooperation mit Putins Regierungspartei „Einiges Rußland“. Obwohl größte Oppositionspartei, vermied Schirinowski die Konfrontation mit dem Kremlchef und griff diesem vielmehr dezent unter die Arme, wenn es darum ging, problematische politische Projekte anzustoßen.

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Schirinowski starb am Mittwoch in Moskau. Als offizielle Todesursache wurde eine Lungenerkrankung angegeben, von der er sich nicht mehr erholte. (mü)

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Ein Kommentar

  1. Ali Baba sagt:

    ER SPRACH 3 WESTLICHE SPRACHEN + TUERKISCH. SEIN VATER WAR POLE, STAMMTE AUS DEM DAMALIGEN OSTPOLEN.

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