Von der Gas-Katastrophe zur Gas-Wende: Habeck setzt jetzt auf Flüssiggas

4. Februar 2022
Von der Gas-Katastrophe zur Gas-Wende: Habeck setzt jetzt auf Flüssiggas
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin/Moskau/Brüssel. Angesichts der drohenden Gas-Katastrophe sucht die Bundesregierung offenbar hektisch nach alternativen Liefermöglichkeiten für Gas. Akuten Grund gibt es dafür allerdings nicht – denn der bisher stets zuverlässige russische Gasversorger Gazprom steht nach wie vor in den Startlöchern, um seine Lieferungen nach Deutschland jederzeit zu erhöhen. Aus politischen Gründen will die Bundesregierung von dieser Möglichkeit aber keinen Gebrauch machen. Russische Stellen einschließlich des Kreml haben in den letzten Wochen wiederholt mit Nachdruck darauf verwiesen, daß nicht sie, sondern deutsche Behörden für die deutschen Gasprobleme verantwortlich sind.

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Jetzt erwägt die Bundesregierung offenbar eine komplette Kehrtwende ihrer Gas-Politik. Weil Rußland stets als zuverlässiger Versorger galt und die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2  unter Kanzlerin Merkel „Chefsache“ war, hatte amerikanisches Fracking-Gas auf dem deutschen Energiemarkt bislang kaum Chancen. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, daß das permanente Störfeuer, daß amerikanische Politiker in den letzten Jahren gegen die Fertigstellung der Ostsee-Pipeline schossen, auch den Zweck hatte, den europäischen Gasmarkt für die amerikanische Gaskonkurrenz zu öffnen. Bislang mit wenig Erfolg – Fracking-Gas ist umweltschädlich und teuer.

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Jetzt ändert sich das offenbar – und die guten transatlantischen Verbindungen der neuen Ampel-Bundesregierung machen sich bezahlt. Plötzlich wird in Berlin der Import von Flüssigerdgases (LNG) aus den USA, Katar und anderen potentiellen Lieferanten in Betracht gezogen. Robert Habeck, Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Klimaschutz, erklärte dies am 26. Januar im Bundestag. Wenn Gas nicht über Pipelines importiert werden kann, „müßte Deutschland LNG kaufen“, sagte er.

Der Import von LNG würde jedoch „die notwendige Infrastruktur erfordern“, fügte er hinzu. Derzeit sind in Deutschland ­– wegen der bisherigen Präferenz für das russische Gas – keine LNG-Importterminals vorhanden.

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Der Import von LNG wurde in Deutschland bisher als unwirtschaftlich angesehen, und die meisten Projekte wurden daraufhin eingestellt. LNG-Terminals in den Häfen von Brunsbüttel und Stade „konnten bisher nicht privat finanziert werden“, erklärte Habeck. Man werde „diese Frage jetzt energisch angehen“, kündigte er an und versicherte, daß Lieferungen von Fracking-Gas aus den USA nicht bevorzugt würden. „Woher das LNG kommt, wird sich ebenfalls nach dem Markt richten. Wir sollten dort kaufen, wo das LNG am günstigsten ist.“

Auch Habeck kann aber nicht verschleiern, daß die plötzliche Hinwendung zu Fracking-Gas auch eine politische Kehrtwende gegenüber der Vorgängerregierung unter Angela Merkel bedeutet.

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Unabhängiger von ausländischen Lieferungen – bisher ein Hauptargument der Gegner der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ­– würde Deutschland dadurch allerdings auch nicht. Lediglich der russische Anbieter würde durch andere ausländische Lieferanten ersetzt werden. Im Gespräch ist jetzt, daß Deutschland Flüssiggas aus Belgien (ein Terminal), Frankreich (vier), Litauen (eines), den Niederlanden (eines) und Polen (eines) importieren könnte. (rk)

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Ein Kommentar

  1. Altchemnitzer sagt:

    Es besteht natürlich immer noch das Rätsel wie dieses Gas in die Regionen verteilt wird. Lässt es sich in Erdgasbrennern ohne Umstellung überhaupt nutzen?

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