Budapest/Berlin. Der ungarische Ministerpräsident Orbán bleibt auf Distanz gegenüber der neuen Ampel-Regierung in Deutschland. Nachdem er erst dieser Tage im unabhängigen ungarischen Magazin „Samisdat“ in einer Gastkolumne harsche Kritik an der veränderten Wertewelt der Deutschen geübt hatte, bot er den Beitrag nun offenbar auch der „Bild“-Zeitung an.
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Orbán sieht tiefe Gräben im Verhältnis zu Deutschland und zur neuen Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz (SPD). „Als ungarischer Ministerpräsident durfte ich 1998 für einige Monate gemeinsam mit Helmut Kohl das neue Europa gestalten; mit ihm, der stets der väterliche, verläßliche Freund und treue Patron der mitteleuropäischen Völker war“, beginnt Orbáns Gastbeitrag für die Bild-Zeitung noch versöhnlich. Aber: „Mit der Migrationskrise 2015 zerbrach unsere Einigkeit.“
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Die damalige Krise habe tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft der Europäischen Union zutagegefördert, resümiert Orbán. „Für die Ungarn und andere Mitteleuropäer ist die Heimat immanent, die nationale und kulturelle Identität substantiell. Die Entwicklung zeigte, daß Angela Merkel eine andere Richtung einschlug, einen nachchristlichen und postnationalen Weg.“
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Die Ungarn hätten inzwischen verstanden, daß den Deutschen Migration nicht problematisch, sondern natürlich und wünschenswert erscheine. „Dieser Dissens schwächt den europäischen Zusammenhalt“, so Orbán. „Über Migration, Gender, gemeinsame Verschuldung, die Verlagerung der Kompetenz nach Brüssel haben wir unterschiedliche Ansichten. Somit wird die Wiederbelebung der europäischen Zusammenarbeit massive Kraftanstrengungen erfordern.“
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Das dürfte erst recht mit dem neuen Kanzler Olaf Scholz schwierig werden, schlußfolgert der ungarische Regierungschef, denn: „Die neue linksliberale Regierung strebt weg von Kohls Europa der Vaterländer hin zu einer migrations- und genderfreundlichen, deutsch geprägten, zentralistischen Politik aus Brüssel. Hier stehen wir nicht mehr Seite an Seite.“
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Nun kämen „neue Zeiten, mit offenem Visier“. Die Entwicklung unter Scholz werde zeigen, ob „unterschiedliche Ansichten tolerant und mit gegenseitigem Respekt in einem bunten Europa als Bereicherung empfunden werden oder als Belastung“. (mü)
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Viele sind sehr skeptisch, wie lange sich das neue linke-Regieme in Deutschland noch hält und wenige denken das gehe 4 jahre so weiter…
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