US-Außenpolitik mit Rowdy-Methoden: Sollte Assange ermordet werden?

4. Oktober 2021
US-Außenpolitik mit Rowdy-Methoden: Sollte Assange ermordet werden?
International
0
Foto: Symbolbild

Washington. Wer nicht etwa im Iran oder Nordkorea, sondern in den USA einen Schurkenstaat sieht, kann sich jetzt bestätigt fühlen. Denn wie die Nachrichtenseite „Yahoo News“ jetzt miteilte, wurde 2017 auf höchster US-Regierungsebene darüber diskutiert, den Whistleblower und WikiLeaks-Gründer Julian Assange kaltbütig entführen und ermorden zu lassen. „Yahoo News“ beruft sich dabei auf die Aussagen von rund 30 ehemaligen Regierungsbeamten und Geheimdienstmitarbeitern in Washington.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

So habe zu den diskutierten Szenarien auch ein mögliches Feuergefecht im Herzen Londons zwischen US-amerikanischen und britischen Geheimdienstlern auf der einen Seite und russischen Agenten auf der anderen Seite gehört, falls die Russen versucht hätten, Assanges Flucht zu organisieren, zitierte die Nachrichtenagentur ANSA aus dem Bericht. Aus Angst vor einer internationalen Krise mit unvorhersehbaren Folgen und Problemen mit Großbritannien sei dies aber wieder verworfen worden.

Ausgegangen seien die Planungen vom damaligen CIA-Chef und späteren US-Außenminister Mike Pompeo. Dieser sei vom Wunsch nach Vergeltung für das CIA-Datenleck, das von WikiLeaks aufgedeckt worden war, besessen gewesen. So habe Pompeo den Befehl ausgegeben, Assange wie einen ausländischen Spion zu behandeln. Außerdem habe es in der zweiten Jahreshälfte 2017 Berichte gegeben, wonach Rußland die Flucht Assanges, der seit 2012 als politischer Flüchtling in der ecuadorianischen Botschaft in London lebte, vorbereite.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

„Als amerikanischer Staatsbürger finde ich es absolut empörend und beschämend, daß unsere Regierung die Entführung oder Ermordung von jemandem ohne Gerichtsverfahren in Betracht gezogen haben könnte, einfach weil er die Wahrheit gesagt hat, indem er echte Informationen veröffentlicht hat“, kommentiert einer der Anwälte Assanges, Barry Pollack, den Bericht. Er hoffe daher, daß diese schockierenden Entwicklungen von jenem britischen Gericht geprüft würden, das über die Auslieferung von Assange an die USA entscheidet.

Die USA werfen Assange Verstöße gegen das Spionagegesetz vor, weil er der ehemaligen Soldatin Chelsea Manning half, US-Staatsgeheimnisse zu veröffentlichen, die unter anderem von US-Soldaten begangene Kriegsverbrechen betrafen. (mü)

Bildquelle: flickr/Espen Moe/CC BY 2.0

Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!

 1,639 Leser gesamt

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.