Tschechen sind sich über alle politischen Lager hinweg einig: Kaum jemand will den Euro

28. September 2021
Tschechen sind sich über alle politischen Lager hinweg einig: Kaum jemand will den Euro
International
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Foto: Symbolbild

Prag. Trotz ihres EU-Beitritts im Jahr 2004 verfügt die Tschechische Republik noch immer über ihre eigene Währung, die Tschechische Krone. Daran dürfte sich auch so bald nichts ändern, obwohl die EU auf die Einführung des Euro drängt. Doch in der Bevölkerung ist die Abneigung gegen die gemeinsame EU-Währung groß.

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Laut einer aktuellen Umfrage des Zentrums für Meinungsforschung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften wollen nicht einmal ein Viertel der Tschechen, nämlich nur 24 Prozent, den Euro, während 69 Prozent gegen seine Einführung sind.

Bemerkenswert: anders als hierzulande vertreten die großen politischen Parteien die Position der Mehrheit und haben es mit der Euro-Einführung ebenfalls nicht eilig. Nur die Koalition der Piraten und Bürgermeister befürwortet die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung.

Im Programm der Regierungspartei ANO hingegen heißt es unmißverständlich: „Wir werden den Euro nicht einführen. Als souveränes Land kann die Tschechische Republik ihre Krone nicht aufgeben. Mit der Einführung des Euro würden wir unter anderem ein wichtiges Instrument zur Förderung des Exports verlieren, das wichtig ist, um die Arbeitslosenquote niedrig zu halten und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern.“

Die kommunistische Partei KSČM hat eine ebenso negative Einstellung zum Euro. Sie möchte auch durch ein Referendum über einen vollständigen Austritt der Tschechischen Republik aus der EU entscheiden.

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Aber selbst die Kommunisten und die als „populistisch“ geltende Partei Freiheit und direkte Demokratie (SPD), die eine Entscheidung ohne Referendum ebenfalls für inakzeptabel hält, wollen den Euro nicht.

Angesichts dieser Stimmungslage und der offensichtlichen Schwächen der Euro-Währung haben auch die Tschechische Nationalbank und das Finanzministerium der Regierung empfohlen, vorerst kein Zieldatum für den Beitritt festzulegen. Das berühmte tschechische Bier wird deshalb wohl im östlichen Nachbarland auch weiterhin in Kronen bezahlt. (mü)

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3 Kommentare

  1. Irrsinn sagt:

    Vor paar Jahren war es Vaclav Klaus (der war Oekonom – genug um zu wissen, dass es eine kranke Währung ist), der Euro fuer sein Land Tschechien nicht wollte. Polen und Ungarn haben auch ihre Zloty und Forint behalten. Slowakei war leider weniger schlau.
    Heute sieht auch die Bevoelkerung die Probleme bei den anderen.
    Und auch die Kursentwicklung der Währung EUR – mussten sie frueher 27 Kronen fuer 1 EUR ausgeben, sind es heute nur 25 Kronen.
    Und die Geldorgien der EZB gehen ja weiter…

  2. hans sagt:

    eine vernünftige Entscheidung,

    Uns hat man ja gar nicht erst gefragt.

  3. […] Tschechen sind sich über alle politischen Lager hinweg einig: Kaum jemand will den Euro […]

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