Die Wahrheit über die „Ortskräfte“: „Selbstlosigkeit war das letzte, was diese Leute angetrieben hat“

27. August 2021
Die Wahrheit über die „Ortskräfte“: „Selbstlosigkeit war das letzte, was diese Leute angetrieben hat“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Andernach/Frankfurt. Während sich Politik und Medien in Hilfsbereitschaft für ungezählte Tausende afghanischer „Ortskräfte“ überschlagen, die nun unbedingt nach Deutschland geholt werden müßten, sehen es diejenigen nüchterner, die aus eigener Erfahrung mitreden können. Zum Beispiel der Andernacher Bundeswehroberst a.D. Thomas Sarholz, der 2005/06 im Bundeswehrstützpunkt „Camp Warehouse“ in Kabul eingesetzt war und dort selbst mit afghanischen „Ortskräften“ zu tun hatte.

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Der Ex-Oberst ist in seiner Beurteilung sehr nüchtern. In einem Leserbrief in der FAZ (Ausgabe vom 26.08.2021) berichtet er: „Selbstlosigkeit war das letzte, was diese Leute angetrieben hat, um für uns zu arbeiten.“ Vielmehr seien Entlohnung und Sachgeschenke, gemessen an afghanischen Maßstäben, fürstlich gewesen, so daß davon ganz Familien und Sippen profitieren konnten. Es habe sich für die afghanischen Hilfskräfte, die „auch wie selbstverständlich an unserer ausgezeichneten Mittagsverpflegung teil[nahmen]“, also zweifelsfrei „gelohnt, für uns zu arbeiten“. Bei Mitgliedern schwächerer Clans seien übrigens regelmäßig „Schutzgeldzahlungen“ fällig gewesen, so daß von den Vergütungen und Sachgeschenken der Bundeswehr auch völlig Unbeteiligte profitierten.

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Darüber hinaus war die Beschäftigung einheimischer Hilfskräfte für die Bundeswehr nicht ganz ungefährlich, denn die „Ortskräfte“ waren in ihrem einheimischen Umfeld zu detaillierten Auskünften über die Bundeswehr verpflichtet. Oberst Sarholz in der „FAZ“: „Die Taliban oder ähnliche Gruppierungen waren somit bis ins Detail über unsere Zahl, Ausrüstung, gegebenenfalls sogar über unsere Absichten informiert.“

Daß nun Tausende Afghanen in die Bundesrepublik kommen wollen, verwundert den Ex-Oberst in keiner Weise: sie hätten den „Wohlstandsmagneten Deutschland“ durch die Bundeswehr zur Genüge kennengelernt und wollten möglichst auch in Zukunft von ihm profitieren. (st)

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7 Kommentare

  1. Spionageabwehr sagt:

    Der kommandierende General hat einfach erkannt:
    Es macht keinen Sinn,
    einem untergehenden Imperium noch weitere Opfer zu bringen.

    Ab dem 13. August ging es nur noch um die Frage:
    Wie kommen wir heil wieder nach hause?
    Und das hat er wirklich professionell gelöst.

  2. Jürgen Rossel sagt:

    Seltsam!

    War in meiner Zeit bei der Bundeswehr nur „Fernmelder“ gewesen!

    Unterstanden damals der absoluten Verschwiegenheitspflicht!

    Gilt das heute nicht mehr?

    • Spionageabwehr sagt:

      Das Ganze war ein gemeinsamer Akt des Widerstands
      von Individuen einer Kolonie

      Von den Twitterposts bis zur Entscheidung, nach Hause zu fliegen.
      Deswegen ist die transatlantische Presse auch so still.

  3. Spionageabwehr sagt:

    Höchste Anerkennung für General Arlt!

    Er hat professionell, souverän und unabhängig
    entschieden und gehandelt.
    Als jemand handeln musste.
    Ohne auf eine Weisung aus Berlin zu warten.

    Alle deutschen Soldaten, Diplomaten und Polizisten sind sicher in Taschkent.
    Herzlichen Glückwinsch!
    Darauf haben wir gestern angestoßen!

  4. Pack sagt:

    Die „Ortskräfte“ haben einen Job gehabt, wo es keine gab. Wer will ihnen verdenken, daß sie die Gelegenheit wahrgenommen haben. Nun haben außer den Ortskräften noch andere ein Interesse daran, möglichst viele davon herzuholen. Wer möchte z.B. schon unter dem Talibanregime leben.
    Man hat ihnen zuviel versprochen. Deshalb der überstürzte Abzug?
    Und alle sollen nach Deutschland?
    Die „Dankbarkeit“ der Besatzer hat sich schon in Vietnam gezeigt …
    Erstraunlich der Unterschied in der Tapferkeit der Kämpfer. Auf der einen Seite die todesmutigen Taliban, andererseits die afghanische Armee …
    Nachtigall ik hör Dir trapsen …

    • L. sagt:

      Ich finde diese Stellungnahme auch zimelich dünkelhaft. Es gibt auch Afghanen, die sich nach Sicherheit und Infrastruktur sehnen. Wenn man sich anschaut, was diese Leute dort ertragen müssen, dann können die einem nur leid tun. Seit Jahrzehnten herrscht dort Gewalt und Gesetzlosigkeit. Alle sind dort bewaffnet und Gewaltausbrüche kommen täglich vor und sei es in Form von Vergewaltigung und Kindesmissbrauch.
      Zuerst hielten die Engländer Afghanistan als Pufferzone , um die Russen von Indien fernzuhalten, wodurch ein fremdfinanziertes Zentrum entstand, das darauf mit dem Umland nicht mehr viel gemein hatte. Dann marschierten die Russen als Sowjets ein. Amerika ünterstützte darauf die Islamisten als Terrorgruppierungen gegen die sowjetische Besatzung. Darauf haben die Islamisten die Macht erorbert. Schließlich ist Amerika einmarschiert, hat es mit sämtlichen Veründeten besetzt gehalten und ist nun wieder ausmarschiert ohne Sinn und Verstand.
      Auch Khomeini kam durch die Unterstützung von Jimmy Carter in Iran an die Macht, weil der Schah sich nicht hörig genug verhielt.
      Noch heute gilt Saudiarabien, woher ein sehr intoleranter Islam kommt, der sich schon seit Jahrzehnten von dort ausbreitet, als Partner von Amerika und Großbritannien. Öl und Geld schmieren gut.

  5. […] Die Wahrheit über die „Ortskräfte“: „Selbstlosigkeit war das letzte, was diese Leute angetri… […]

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