Nach dem US-Desaster in Afghanistan: Wie viel ist der amerikanische Beistand wert?

20. August 2021
Nach dem US-Desaster in Afghanistan: Wie viel ist der amerikanische Beistand wert?
International
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Foto: Symbolbild

Kabul/Peking/Washington. Nach der krachenden US-Niederlage in Afghanistan wird die Frage laut, inwiefern sich andere US-Verbündete im Ernstfall noch des amerikanischen Beistands sicher sein können. Besonders aufmerksam hat man die Ereignisse am Hindukusch in China verfolgt. Denn das aus Pekinger Sicht abtrünnige Taiwan steht offiziell unter dem Schutz der USA – der möglicherweise im Konfliktfall nicht viel wert ist.

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Die staatliche chinesische Zeitung „Global Times“ konnte es sich nicht verkneifen, Taiwan jetzt darauf hingewiesen, daß die Abkehr der USA von ihren afghanischen Verbündeten eine Lehre sein sollte – in einem Krieg mit China wäre die Insel auf sich allein gestellt und würde „innerhalb von Stunden unterliegen“. Die Führung der Demokratischen Fortschrittspartei Taiwans (DPP) müsse einen „nüchternen Kopf“ bewahren, und die Befürworter einer Abspaltung von China sollten „aus ihren Träumen aufwachen“. Wörtlich schreibt das chinesische Blatt: „Nach den Ereignissen in Afghanistan sollten sie erkennen, daß die Verteidigung der Insel innerhalb von Stunden zusammenbrechen wird, sobald ein Krieg in der Meerenge ausbricht, und das US-Militär nicht zu Hilfe kommen wird.“

Laut der „Global Times“ sind die USA längst auf traurige Weise bekannt dafür, ihre Verbündeten im Stich zu lassen. Auch die Biden-Regierung sei schließlich zu dem Schluß gekommen, daß die Besetzung Afghanistans trotz der strategischen Bedeutung des Landes zu kostspielig geworden sei. Taiwans geopolitischer Wert sei nicht größer als der Afghanistans, und die USA müßten einen „hohen Preis“ zahlen, um in einen Krieg mit China einzugreifen.

Auch andere Beobachter wie der „Newsmax“-Moderator Steve Cortes vertreten in diesen Tagen die Auffassung, Bidens Umgang mit der Afghanistan-Krise werde China ermutigen, Taiwan zu erobern. Und die ehemalige stellvertretende US-Finanzministerin Monica Crowley twitterte: „China weiß jetzt, daß es in Afghanistan, Hongkong und Taiwan freie Hand hat. Der kompromißlose Biden hat wirklich etwas geleistet.“

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Die Entwicklungen in Afghanistan lösten auch in Taiwan selbst eine Diskussion darüber aus, was im Falle einer chinesischen Invasion geschehen würde und ob die Vereinigten Staaten die Insel wirklich verteidigen würden. In Taipeh befürchtet man seit langem, daß Washington im Falle eines chinesischen Angriffs entweder nicht willens oder nicht in der Lage sein werde, zur Hilfe zu kommen. (st)

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