Trümmer, Tote und Milliardenkosten: Peinliche Bilanz westlicher „Erfolge“ in Afghanistan

16. August 2021
Trümmer, Tote und Milliardenkosten: Peinliche Bilanz westlicher „Erfolge“ in Afghanistan
International
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Foto: Symbolbild

Kabul/Washington/Berlin. Im Dezember 2001, nur wenige Monate nach den Anschlägen auf das World Trade Center, begann unter dem hochtrabenden Motto „Enduring Freedom“ die amerikanische Militärintervention in Afghanistan. Fast zwanzig Jahre später endet sie unter Umständen, die an die Flucht aus dem vom Vietcong eingekesselten Saigon 1975 erinnern. Die Rückeroberung des Landes durch die Taliban ist so gut wie komplett, Präsident Ghani hat sich fluchtartig ins Ausland abgesetzt, allenthalben errichten die siegreichen Taliban auf den Trümmern der westlichen Entwickungshilfe wieder ihr rigides Scharia-Regime. Zwanzig Jahre westlich-amerikanischer Einmischung zerbröseln vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

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Das Desaster läßt sich mit Zahlen nur ungenau beschreiben. Aber einige sind durchaus aussagekräftig: in Afghanistan verloren in den letzten 20 Jahren 3500 NATO-Soldaten, 3800 Angestellte privater Militärunternehmen, 64.000 Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte, mindestens 50.000 Zivilisten, 70.000 Tailban-Kämpfer und rund 2500 al-Qaida-Terroristen ihr Leben. Auch 59 deutsche Soldaten kamen im Rahmen des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr ums Leben.

Während sich das menschliche Leid, das für die Beteiligten mit der westlichen Militärintervention einherging, jeder Statistik entzieht, lassen sich die Kosten für die Steuerzahler zumindest annähern benennen. Das unabhängige Watson Institut für Internationale Studien der Brown University kommt in seiner Studie „Costs of War“ (Kriegskosten) auf eine Summe von bis zu 4 Billionen Dollar – allein für die USA.

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Den deutschen Steuerzahler soll der 20 Jahre währende Einsatz der Bundeswehr rund 13 Milliarden Euro gekostet haben – nach offiziellen Angaben der Bundesregierung. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat diese Zahl allerdings als viel zu niedrig entlarvt. Das DIW veranschlagt die tatsächlichen Kosten des deutschen Engagements am Hindukusch nicht auf rund eine Milliarde pro Jahr, wie von der Bundesregierung angegeben, sondern eher auf drei Milliarden Euro.

Allerdings versteckt die Bundesregierung die Kosten auch in diesem Fall in den Ressorts verschiedenster Ministerien und Fonds – ein Vorgehen, das von der Verschleierung der „Flüchtlings“-Folgekosten her vertraut ist. Beim Afghanistan-Krieg verteilen sich die Kosten unter anderem auf die Innenministerien (Polizeischutz, Ausbildungsmission), das Bildungsressort, das Entwicklungsministerium, die Krankenkassen, das Auswärtige Amt und eine große Zahl weiterer staatlicher Stellen. Unabhängige Beobachter halten unter dem Strich Kosten in Höhe von bis zu 40 Milliarden Euro für realistischer als die von der Bundesregierung veranschlagten 13 Milliarden. (mü)

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Ein Kommentar

  1. […] Geld da – für die Infrastruktur nicht: Ein Zehntel der Autobahnbrücken ist marode — zuerstTrümmer, Tote und Milliardenkosten: Peinliche Bilanz westlicher „Erfolge“ in Afghanistan &#8212…Detmolder Richter: Die Impf-Apartheid ist verfassungsrechtlich bedenklich — zuerstBlühender […]

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