Neu-Delhi. Nach über 600 Jahren hat Indien jetzt offenbar genug vom Islam. Die Regierung möchte Städtenamen, die auf die muslimische Eroberung zurückgehen, tilgen und durch indische ersetzen.
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Schon in der Vergangenheit wurden auf dem Subkontinent unzählige Straßen- und Plätzenamen und auch die Bezeichnungen ganzer Städte geändert. Dabei ging es um das Erbe der Kolonialmächte, das getilgt werden sollte. So wurde Kalkutta zu Kolkata, Madras zu Chennai, Bangalore zu Bengaluru.
Jetzt steht auch das muslimische Erbe des Subkontinents zur Diskussion. Die Befürworter von Umbenennungen berufen sich auf das derzeit populäre Buch eines Wissenschaftlers, in dem es heißt, die muslimische Herrschaft sei gefährlicher gewesen als die britische, die eher akzeptiert werde. Das wird auch bei der regierenden hindu-nationalistischen BJP von Ministerpräsident Narendra Modi so gesehen. Vor drei Jahren wurde Allahabad in Prayagraj umbenannt.
Nun hat die BJP noch weitere Städte auf ihrer Wunschliste – darunter Agra, wo das weltberühmte Taj Mahal steht, und Hyderabad.
In Indien begann die islamische Epoche Ende des 14. Jahrhunderts, als die Moguln, die dem Islam angenommen hatten, große Gebiete im Norden des Landes eroberten. Sie konnten sich mehrere Jahrhunderte lang halten und hinterließen ein reiches architektonisch-kulturelles Erbe. (mü)
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Die Moguln waren bei weitem keine religiösen Fanatiker. Die Hindufürsten haben sich ganz gut mit ihnen arrangiert. Allerdings haben die Engländer bei aller kolonialen Ausbeutung dem Land eine Menge Errungenschaften hinterlassen,
die über die wunderschöne Mogularchitektur hinausgehen.
Es geht auch so … !
[…] Genug vom islamischen Erbe: Indien will Städte umbenennen […]