Ungarischer Notenbankpräsident: Bei der Wahl 2022 geht es um den Euro-Beitritt

9. Juli 2021
Ungarischer Notenbankpräsident: Bei der Wahl 2022 geht es um den Euro-Beitritt
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Budapest. Der ungarische Notenbankpräsident György Matolcsy lehnt den Beitritt seines Landes zur Euro-Zone ab. In einem Beitrag für die regierungsnahe Tageszeitung „Magyar Nemzet“ vertritt er darüber hinaus die These, daß es bei den ungarischen Parlamentswahlen 2022 letztlich darum geht, ob die EU Ungarn in die Eurozone eingliedern kann oder nicht. Matolcsys Gastbeitrag unter dem Titel „Die Euro-Falle“ schließt an eine Reihe weiterer Veröffentlichungen des MNB-Chefs an, in denen er regelmäßig die Vorteile einer unabhängigen Geldpolitik erläutert.

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Ungarn werde seine Modernisierung nur außerhalb der Eurozone fortführen können, ist Matolcsy überzeugt. Diese Schlußfolgerung leitet er aus den ersten 20 Jahren der Gemeinschaftswährung ab. Studien zufolge hätten mit dem Euro einzig Deutschland und die Niederlande gewonnen, die der für sie schwache Euro aber „bequem“ machte, was mittlerweile zu Lasten ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit gehe. Italien und Frankreich hingegen hätten tausende Milliarden Euro verloren, weil die Gemeinschaftswährung für sie zu stark war.

Polen, Ungarn und die Tschechische Republik hätten mit ihrem „Sonderweg“ – alle drei Länder haben den Euro nicht eingeführt – viel gewonnen. Inzwischen hätten die Visegrád-Staaten als großer Handelspartner Deutschlands die Südeuropäer (Portugal, Spanien, Italien und Griechenland) und sogar Frankreich abgelöst.

„Heute können sich die V4 als Wachstumsmotor der EU profilieren, weil sie sich mehr Spielraum über eine eigenständige Wirtschafts- und Geldpolitik bewahrt haben“, resümiert der Notenbankpräsident. Ein Sieg der Opposition im Frühjahr 2022 käme deshalb einer dramatischen Wende und einer wirtschaftlichen Katastrophe für Ungarn gleich. (mü)

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Ein Kommentar

  1. Dirk Schneider sagt:

    Ich hoffe wirklich, dass die Visegrad-Länder ihrem Weg treu bleiben. In Deutschland hat auch nur der Geldadel und die Industrie profitiert. Das Volk ist seit der Einführung immer mehr verarmt. Vergleiche hierzu gibt es massenweise, ob das jetzt Wohneigentum, Bargeldreserven oder den Lebensstandard selbst betrifft.
    Der Euro ist eine reine Ausbeuterwährung für das gemeine Volk. Vergleiche, wie etwa billige TV’s seit Euro-Einführung heben die allgemeinen Mehrkosten bei weitem nicht auf.

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