Israel-Flagge auf dem Bundeskanzleramt sorgt für Unmut: Iranischer Außenminister sagt ab

19. Mai 2021
Israel-Flagge auf dem Bundeskanzleramt sorgt für Unmut: Iranischer Außenminister sagt ab
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Teheran/Wien. Vor dem Hintergrund der aktuellen Unruhen im Nahen Osten demonstrieren einige Regierungen ihre sehr einseitige Solidarität mit Israel, indem sie die israelische Flagge hissen lassen. Einschlägige Fotos kursierten etwa aus München von der bayerischen Staatskanzlei oder vom österreichischen Bundeskanzleramt in Wien.

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Andere Länder wiederum finden das nicht gut und ziehen aus der demonstrativen Solidarität mit Israel Konsequenzen: der iranische Außenminister Zarif, der am Samstag eigentlich seinen österreichischen Amtskollegen Schallenberg besuchen wollte, hat dieses Treffen nun abgesagt.

Die israelische Flagge, die am Freitag über dem Bundeskanzleramt wehte, stieß bei Zarif nicht auf Wohlwollen. Er sagte kurzerhand sein Wien-Wochenende ab. Der iranische Vize-Außenminister hatte die Solidaritätsbekundung aus Österreich bereits am Freitag kritisiert. Es sei „schockierend und schmerzhaft, die Flagge des Besatzungsregimes, das in nur wenigen Tagen Dutzende unschuldiger Zivilisten, darunter viele Kinder, brutal getötet hat, über Regierungsbüros in Wien zu sehen“, erklärte Abbas Araghchi auf Twitter. Der Politiker ist auch iranischer Chefverhandler in den Wiener Atom-Gesprächen.

Auch der Parteivorsitzende der österreichischen Freiheitlichen, Norbert Hofer, kritisierte das Hissen der israelischen Fahne auf dem Bundeskanzleramt und dem Außenministerium. In einer Presseerklärung verwies er auf die Neutralität Österreichs und betonte: „Es ist gerade jetzt wichtig, diese Neutralität zu bewahren und auch in den Vordergrund zu stellen.“

Österreich müsse als neutraler Boden ein Ort der Vermittlung und der Friedensstiftung sein, betonte Hofer: „Es ist daher zu einfach, wenn aus vielerlei Gründen auch verständlich, in einem vielschichtigen und überaus komplizierten Konflikt die Fahne eines Landes am Bundeskanzleramt und am Außenministerium zu hissen.“ Unter Verweis auf den langjährigen ehemaligen SPÖ-Bundeskanzler fügte der FPÖ-Chef hinzu: „Bruno Kreisky hätte in dieser Situation – und in vielen anderen auch – umfassender reagiert. Wir brauchen wieder erwachsene Politiker, die auch erwachsene Politik machen. Es reicht nicht, im Kreisky-Zimmer zu sitzen.“ (mü)

Bildquelle: Wikimedia/Dr. Zachi Evenor/CC BY 2.0

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