Rom. Droht der katholischen Kirche eine weitere Spaltung – diesmal wegen der Schwulenfrage? Der langjährige Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Camillo Ruini, hält das nicht für ausgeschlossen und macht seine Befürchtung am Streit um die Segnung homosexueller Paare fest. Er hoffe nicht, daß dies zu einem Schisma führe, aber die Gefahr bestehe durchaus, sagte der Kardinal der Zeitung „Il Foglio“.
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Ruini sagte, daß mit der von zahlreichen Seelsorgern und Basis-Christen in deutschsprachigen Ländern unterstützten Initiative für Schwulen-Segnungen schon länger bestehende Probleme ans Tageslicht kämen. Diese sieht er auch beim sogenannten Synodalen Weg, der als „Ziele klar benennt: nicht nur die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, sondern auch das Priesteramt für Frauen, die Aufhebung der Verpflichtung zum kirchlichen Zölibat, die Interkommunion zwischen Katholiken und Protestanten“.
Ruini verwies dabei auf eine Antwort der Glaubenskongregation vom März. Demnach dürfen homosexuelle Verbindungen keinen Segen bekommen. Gesegnet werden könne nur das, was den Entwürfen Gottes entspreche – nicht das, was ihnen widerspreche, hieß es.
Camillo Ruini gilt als Sprecher konservativer Kreise im italienischen Episkopat. Als Sekretär und dann als Präsident der Italienischen Bischofskonferenz bestimmte er von 1986 bis 2008 maßgeblich die Linie der katholischen Kirche des Landes – geistlich wie auch politisch. (mü)
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