Deutscher Afghanistan-Einsatz: Zwölf Milliarden Euro – für (fast) nichts

20. April 2021
Deutscher Afghanistan-Einsatz: Zwölf Milliarden Euro – für (fast) nichts
National
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Foto: Symbolbild

Berlin/Kabul. Im Windschatten der US-Streitkräfte wird sich auch die Bundeswehr aus Afghanistan zurückziehen. Der Einsatz begann Ende 2001 parallel zur US-Operation „Enduring Freedom“. Der politische Ertrag der fast zwanzig Jahre währenden Militäroperiation ist praktisch null – die Taliban sitzen fest wie eh und je im Sattel, und das Land bleibt eine Krisenregion erster Ordnung.

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Jetzt nannte das Auswärtige Amt auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion eine Zahl: demnach kostete der deutsche Afghanistan-Einsatz den Steuerzahler mehr als zwölf Milliarden Euro.

Dabei waren die „einsatzbedingten Zusatzausgaben“ in den Jahren 2010 bis 2012 mit jeweils mehr als einer Milliarde Euro am höchsten. Diese drei Jahre waren die gefährlichste Zeit des Einsatzes, als zeitweise mehr als 5000 deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert waren und sich Gefechte mit den aufständischen Taliban lieferten.

Neben den eigentlichen Einsatzkosten gibt die Bundesregierung jedes Jahr auch mehrere hundert Million Euro für humanitäre Hilfe, Entwicklungshilfe und Wiederaufbau in Afghanistan aus. Diese Unterstützung soll auch nach dem Abzug der Bundeswehr fortgesetzt werden. Einziger Mehrwert des Einsatzes am Hindukusch: Kampfverbände, Kommandosoldaten, Spezialkräfte und reguläre Soldaten wurden in dem umstrittenen Krieg handwerklich geschult und vorangebracht. (st)

Bildquelle: Wikimedia/Patrick Janotta/CC BY-SA 3.0

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4 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Der 11. September 2001 (9/11) stellt gewissermaßen eine Zeitenwende dar. An diesem Tag wurden die Twin Towers in New York durch einen islamistischen Mega-Terroranschlag total zerstört. Als Chefplaner wurde Osama bin Laden ermittelt, dessen Terrororganisation al-Qaida einen engen Kontakt zu den radikal-islamischen Taliban in Afghanistan pflegte und wahrscheinlich noch pflegt. Die USA erklärten diesen Terroranschlag zum NATO-Verteidigungsfall (Sie wurden von außen angegriffen) und griffen die Taliban militärisch massiv an. Auch Deutschland als treuer Vasall der USA schickte Bundeswehr-Truppen nach Afghanistan. Der damalige Bundesverteidigungsminister Struck (SPD) verkündete im Deutschen Bundestag: „Die Freiheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt!“). Aber trotz aller Anstrengungen der USA und ihrer Verbündeten gelang es nicht, die Taliban zu vernichten. Zumindest die Bundeswehrsoldaten waren auf diesen Einsatz weder mental noch materiell entsprechend vorbereitet. Zahlreiche deutsche Soldaten, vor allem Angehörige der Spezialkräfte wie dem Kommando Spezialkräfte fielen im Kampf bzw. wurden durch Sprengfallen getötet. Ihre trauernden Angehörigen fragten sich, wieso die Bundeswehr eigentlich in Afghanistan kämpfen muß, wo doch die Aufgabe der Bundeswehr laut Grundgesetz die Landesverteidigung ist. „In offener Feldschlacht“ hätten die NATO-Truppen die Taliban wohl besiegen können, nicht aber in den unübersichtlichen Bergen des Hindukusch. Bisher hat die Bundeswehr ihr Afghanistan-Abenteuer circa zwölf Milliarden Euro gekostet (und dabei bleibt es nicht) – ohne die geringste Aussicht auf Erfolg gehabt zu haben. Und eines sollte allen Beteiligten klar sein: Sowie die US-Truppen und die Bundeswehr Afghanistan verlassen haben – wie seinerzeit die erfolglosen russischen Truppen -, werden „am Tag darauf“ die Taliban wieder an den Hebeln der Regierungsmacht sitzen. Wer glaubte, der Westen könne in Afghanistan die „Demokratie“ installieren, der hat nichts, aber auch gar nichts von der dortigen Kultur und Mentalität verstanden! Gleichzeitig findet eine Hetzkampagne gegen am Hindukusch bewährte Kommandosoldaten statt, die ihresgleichen in der Geschichte deutscher Militärkultur sucht.

  2. hans sagt:

    20 Jahre Kriegseinsatz und absolut nichts erreicht, Hochachtung vor soooo viel Versagen.

    Aber keiner redet darüber das die Bunte Truppe schon viel länger im Ex-Jugoslawien ist und auch dort nur viel Geld vernichtet.

    Bei soo viel Erfolgen sollten sich die Generale überlegen ob sie bei dem geplanten Krieg gegen Russland mitmachen wollen

  3. […] Deutscher Afghanistan-Einsatz: Zwölf Milliarden Euro – für (fast) nichts […]

  4. Mike Hunter sagt:

    Und über Umweltabgaben,Öko- und CO2-Steuern und sonst für jeden Mist holt sich die Regierung das Geld bei den Wählern wieder zurück. Nur für die lieben Merkelgäste, da ist immer Geld da!

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