ZUERST!-Recherche: Selimchan, Berlins Kuschel-Islamist

26. Februar 2021
ZUERST!-Recherche: Selimchan, Berlins Kuschel-Islamist
International
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Foto: Symbolbild

Berlin. Mit großem Medientheater wurde diese Woche Abu Walaa vor dem Oberlandesgericht Celle zu einer Haftstrafe von zehneinhalb Jahren verurteilt. Der 37jährige Islamist soll als „Chefanwerber“ der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Deutschland tätig gewesen sein und junge Muslime systematisch radikalisiert haben. Gleichzeitig findet vor dem Berliner Kammergericht ein Mordprozeß statt, bei dem es um einen anderen Islamisten geht: Selimchan Changoschwili. Der wurde am 23. August 2019 im Kleinen Tiergarten in Berlin erschossen. Während sich alle auf den mutmaßlichen Täter – angeblich ein Killer im Auftrag des russischen Geheimdienstes – konzentrieren, fragt sich niemand, was Changoschwili eigentlich alles auf dem Kerbholz hatte. Etablierte Politik und Medien konzentrieren sich stattdessen auf eine neue anti-russische Kampagne.

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Es war schon ein weiter Weg, den Selimchan Changoschwili von den blutigen Schlachtfeldern Tschetscheniens im Nordkaukasus bis in den idyllischen Berliner Tiergarten zurücklegte. Dort fand er im August 2019 den Tod. Ein Mann auf einem Fahrrad gab zwei Schüsse ab, sie trafen aus naher Distanz Changoschwili in Kopf und Rücken. Der Tschetschenien-Kämpfer wurde so in den deutschen Medien zum „Mordopfer“. Nur wenig wurde über den Mann geschrieben, der sich offensichtlich frei in Berlin bewegen konnte. Dabei wirft die Geschichte des Selimchan Changoschwili Fragen auf. Denn der Mann mit georgischen Papieren war nicht etwa ein Tourist, er war ein Terrorist. Und während die deutschen Medien aufgeregt von der „Blutspur russischer Killer“ (WELT) schwadronieren, läßt man gegenüber dem Terroristen Changoschwili journalistische Milde walten.

Der 1979 geborene Changoschwili gehört zur kleinen tschetschenischen Minderheit in Georgien. Geboren und aufgewachsen ist er in Duissi im georgischen Pankissi-Tal, wo viele Tschetschenen leben. Dieses Tal gilt spätestens seit den Tschetschenien-Kriegen in den 1990er Jahren als Rückzugsort für militante Tschetschenen, geschützt vor dem Zugriff durch russische Sicherheitskräfte. Gegen diese führten die militanten Tschetschenen Krieg im Heimatland Tschetschenien – und gegen die eigenen Landsleute, die als „Kollaborateure“ galten. Zum „Kollaborateur“ konnte dabei jeder werden, der sich mit den Russen verständigen wollte – oder der nur von islamistischen Milizionären verdächtigt wurde.

Aber das Pankissi-Tal war nicht nur Rückzugsgebiet für Tschetschenen, auch international gesuchte Terroristen wie beispielsweise Abu Musab al-Zarqawi, der 2004 Anführer von Al-Kaida im Irak wurde, soll sich dort aufgehalten haben. Es verwundert kaum, daß das Pankissi-Tal auch zum perfekten Brutkasten für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) wurde. Ein anderer Tschetschene aus dem Tal, Tarkhan Batirashwili, wurde sogar später zum „Kriegsminister“ des IS – allerdings unter dem Namen Omar al-Shishani.

Als Selimchan Changoschwili Ende der 1990er Jahre aus dem Tal nach Tschetschenien zog, war er bereits radikalisiert und bereit für den Kampf. Tschetschenien war zu dieser Zeit de facto unabhängig, befand sich im Krieg mit Rußland. Präsident Tschetscheniens war zu jener Zeit Aslan Maschadow, in den westlichen Mainstream-Medien gerne als „moderat“ bezeichnet. Doch unter Maschadow wurde Tschetschenien von einer brutalen Islamisierungskampagne heimgesucht. Scharia-Gerichte urteilten mit dem Segen des Präsidenten, es galt der drakonische sudanesische Strafkatalog. Enthauptungen, Exekutionen durch Erschießen sowie das Abtrennen von Körperteilen gehörten zur Tagesordnung.

Während der Westen für Maschadow PR betrieb, wurde Tschetschenien immer mehr zu einer sicheren Basis für islamistische Milizionäre und kriminelle Banden. Es entwickelte sich zudem eine regelrechte Industrie des Sklavenhandels, auch Entführungen und Freilassung gegen hohe Summen waren keine Seltenheit. Und genau dieses System lockte Selimchan Changoschwili aus dem Pankissi-Tal nach Tschetschenien, um es gegen Moskau zu verteidigen.

Changoschwili schloß sich dabei im Jahr 2001 den islamistischen Banden des Milizenführers Schamil Bassajew an, einem Kriegsverbrecher und Massenmörder. Im Juni 1995 organisierte Bassajew die Geiselnahme von Budjonnowsk, bei der über 150 Menschen getötet wurden. All das schien Changoschwili nicht abzuschrecken, als er sich unter Bassajews Kommando begab.

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Es gilt als gesichert, daß Changoschwili an mindestens einem Terrorangriff Bassajews selbst beteiligt war: Im Juni 2004 führten Bassajews Banden einen Angriff auf die russische autonome Republik Inguschetien durch, bei dem 97 Menschen getötet wurden, darunter 28 Zivilisten. Sowohl Rußlands Präsident Wladimir Putin als auch Zurab Changoschwili, der Bruder von Selimchan, bestätigten die Teilnahme des in Berlin getöteten Tschetschenen an der Inguschetien-Operation Bassajews.

Der tschetschenische Terrorist Bassajew ist auch für weitere Angriffe und Anschläge verantwortlich – unter anderem die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater im Oktober 2002, bei der 129 Menschen getötet wurden. Einer der brutalsten Terrorangriffe dürfte allerdings der auf eine Schule in Beslan Anfang September 2004 gewesen sein. 333 Menschen, davon 186 Kinder, kamen hierbei ums Leben. Spätere Videoaufnahmen zeigen Changoschwili unter anderem gemeinsam mit Ali Taziew, einem der Drahtzieher und Organisatoren des Beslan-Massakers.

Es mag kaum verwundern, daß Changoschwili schnell das Interesse der russischen Strafverfolgungsbehörden erregte. Schnell war klar: Changoschwili war nicht nur irgendein „Mitläufer“, sondern stieg in der Hierarchie des tschetschenischen Terrors schnell auf. So soll er die Ausbildung von künftigen Selbstmordattentätern im Nordkaukasus organisiert und überwacht haben. Die russischen Behörden warfen Changoschwili außerdem vor, in die Moskauer Metro-Selbstmordanschläge 2004 verwickelt gewesen zu sein. Damals kamen 50 Menschen bei zwei Anschlägen ums Leben.

Als der zweite Tschetschenienkrieg endete, ging Changoschwili zurück nach Georgien. Allerdings nicht, um dem Terror abzuschwören, sondern um von dort aus den Kampf weiterzuführen. Noch im August 2008 soll sich Changoschwili als „Emir des Pankisi Jamaat“ bezeichnet haben. So ist es zumindest im Buch „To Remove a Witness“ von Islam Saydaew zu lesen, der Changoschwili mehrmals persönlich in dieser Zeit getroffen hat.

Die Frage, wie Selimchan Changoschwili als Asylbewerber frei in Berlin umherschweifen konnte, ist mindestens ebenso interessant wie die Frage nach seinem Mörder. (CF)

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Ein Kommentar

  1. V.Völkisch sagt:

    Hmpf, welche Interessen hat Deutschland denn im Kaukasus? Keine, geht uns gar nichts an.Und 10 Jahre für Werbung für eine Sache,die uns auch nichts angeht, da bekommt mancher Totschläger weniger. Ein Skandal, Globlismus.

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