Corona-Impfstoffe als Goldgrube: „Ärzte ohne Grenzen“ kritisieren Preispolitik der Pharma-Riesen

12. Februar 2021
Corona-Impfstoffe als Goldgrube: „Ärzte ohne Grenzen“ kritisieren Preispolitik der Pharma-Riesen
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Bern/Washington/Brüssel. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Corona-Impfchaos wird gelegentlich ausgeblendet, daß das Geschäft mit dem Impfstoff für die Herstellerfirmen eine wahre Goldgrube ist. Und: der Steuerzahler beteiligt sich gleich zweimal daran.

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Denn: nicht erst der Verkauf der einsatzbereiten Impfstoffe ist mit riesigen Gewinnspannen für die Hersteller verbunden. Diese haben zuvor schon an staatlichen Investitionen in Milliardenhöhe kräftig kassiert – für die letztlich ebenfalls der Steuerzahler aufkommt. Schätzungen gehen von 86,5 Milliarden Euro an Investitionen der öffentlichen Hand aus. Allein die USA haben über 13 Milliarden Dollar investiert, die EU und Großbritannien jeweils über 4 Milliarden. Die USA haben darüber hinaus über die garantierte Abnahme von 800 Millionen Dosen das Ausfallrisiko der Hersteller weiter gesenkt.

Trotz der massiven staatlichen Unterstützung fällt die Preispolitik der einzelnen Hersteller sehr unterschiedlich aus. Die US-Biotechfirma Moderna etwa hat rund 2,5 Milliarden Dollar von der amerikanischen Regierung erhalten und damit am meisten unter allen Herstellern. Trotzdem verlangt Moderna gleichzeitig den höchsten Preis von seinen Kunden: bis zu 37 Dollar pro Dosis.

Am anderen Ende der Preisskala befindet sich der britische Pharmakonzern Astrazeneca. Er verlangt zwischen vier und acht Dollar pro Dosis. Die 5,3 Millionen Dosen, die z.B. die Schweizer Regierung bestellt hat, würden somit maximal rund 42 Millionen Dollar kosten. Astrazeneca teilt unterdessen mit, den Impfstoff während der Pandemie zum Selbstkostenpreis abzugeben.

Am unteren Ende der Skala bewegt sich auch der russische Impfstoff Sputnik V, bei dem es sich überdies nicht um einen der umstrittenen mRNA-Impfstoffe handelt. Er soll mit zehn Dollar pro Dosis zu Buche schlagen. Wegen der hohen Wirksamkeit und der problemlosen Verfügbarkeit hat sich Sputnik V inzwischen zu einem regelrechten Exportschlager entwickelt, der in zahlreichen Ländern bereits zum Einsatz kommt.

Beobachter stellen sich die Frage, warum die USA oder die EU bei den Verhandlungen nicht stärker auf einen tieferen Preis gepocht haben. Schließlich ist die Spanne zwischen 4 und 37 Dollar pro Dosis enorm. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ kritisiert die Preispolitik von Firmen wie Pfizer und Moderna denn auch scharf. „Angesichts einer globalen Pandemie kann es nicht sein, daß die Profite einzelner Unternehmen über dem Wohl der Menschheit stehen“, sagt Elisabeth Massute von den „Ärzten ohne Grenzen“. Wenn massiv öffentliche Gelder geflossen seien, müsse die Allgemeinheit im Gegenzug von bezahlbaren Preisen profitieren. Ansonsten zahle der Steuerzahler zweimal: sowohl bei der Investition in die Entwicklung als auch bei der Beschaffung der Impfstoffe. (mü)

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2 Kommentare

  1. k-j schulz sagt:

    biontec residiert in frankfurt unter der adresse „an der goldgrube“ …KEIN WITZ

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