ZUERST!-Hintergrund: Handelsverband Deutschland: „Verluste sind nicht mehr zu kompensieren“

22. Januar 2021
ZUERST!-Hintergrund: Handelsverband Deutschland: „Verluste sind nicht mehr zu kompensieren“
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Der Corona-Kahlschlag zeigt Wirkung – die deutschen Innenstädte verändern sich rasant: während viele alte und eingesessene Geschäfte schließen, rücken allenthalben Billigläden nach.

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Nach Berechnungen des Handelsverbands Deutschland (HDE) verliert der vom Lockdown betroffene Einzelhandel an jedem geschlossenen Verkaufstag im Januar durchschnittlich 600 Millionen Euro Umsatz. Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ gegenüber sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth: „Nach dem weitgehenden Verlust des Weihnachtsgeschäfts in November und Dezember können viele Handelsunternehmen diese unverschuldeten Verluste wirtschaftlich nicht mehr kompensieren.“

Vor allem der Nonfood-Sektor – wie Schuhe und Bekleidung – habe kaum eine Zukunftsperspektive. Die Mode-Geschäfte beispielweise bleiben auf ihrer vorbezahlten Saisonware sitzen und schlittern tief und tiefer in die roten Zahlen. Und die von der Regierung versprochenen Hilfsgelder für November und Dezember lassen weiter auf sich warten. Der HDE-Geschäftsführer schlägt deshalb Alarm: „Die Verlängerung des Lockdowns macht schnelle Hilfe noch wichtiger. Die Bundesregierung muß jetzt liefern, die Durststrecke könnte sonst für bis zu 50.000 Geschäfte zu lang werden.“

Sorgen bereiten vor allem die Innenstädte. Besonders die Verlängerung des „Lockdown-light“ in den Dezember hinein traf den Innenstadthandel massiv und sabotierte das Weihnachtsgeschäft. Schon in den ersten drei Wochen gingen die Umsätze hier um durchschnittlich 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, so die HDE-Statistik. Im Bekleidungshandel war es sogar ein Minus von 40 Prozent. Viele Innenstadthändler stehen nach dem dürftigen Weihnachtsgeschäft und dem ruinösen Jahr 2020 vor der Pleite.

So zeigt eine aktuelle HDE-Trendumfrage unter 1500 Händlern, daß rund 80 Prozent der Händler davon ausgehen, daß die derzeitigen Hilfsmaßnahmen nicht zur Existenzsicherung reichen. Knapp 60 Prozent der Unternehmen in den Innenstädten stehen ohne weitere staatliche Hilfen vor dem Aus.

Unterdessen sind Billig-Ketten wie Kik, Tedi, Kodi oder Woolworth auf Expansionskurs und planen Hunderte neuer Filialen. Ein Gewinn für Deutschlands Innenstädte ist das sicherlich nicht. (se)

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2 Kommentare

  1. incamas SRL sagt:

    Laut IWF große Wohlstandsverluste mit Pleitewelle und möglicher Bankenkrise ! Alterssicherung unsicher.

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