Sie suchten nach „Albert“ und „Else“: Türkischer Betrüger-Clan nahm deutschen Rentnern Millionenwerte ab

17. Januar 2021
Sie suchten nach „Albert“ und „Else“: Türkischer Betrüger-Clan nahm deutschen Rentnern Millionenwerte ab
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Izmir/Köln. Ein „Einzelfall“ ist es eher nicht, denn die Ermittler sind inzwischen einem ganzen Netzwerk auf die Spur gekommen. Und alles mithilfe der türkischen Behörden. Diese hoben Anfang Dezember in Izmir zwei Callcenter aus, deren einziger Zweck der Betrug war – im großen Stil.

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Der profitablen Geschäftsidee wurde schließlich die Prahlerei eines der Hauptbeteiligten zum Verhängnis: Halit D., Mitglied eines – längst aus Deutschland in die Türkei abgeschobenen – berüchtigten türkisch-libanesischen Clans, protzte in den sozialen Netzwerken ein paarmal zu oft mit Nobelkarossen, Rolex-Uhren und einem Haufen Bargeld. „Ich ficke den deutschen Staat täglich“, prahlte der bärtige Boß in einem Video-Selfie.

Inzwischen wissen die Ermittler: zusammen mit seinen beiden Brüdern zockte der Gauner über eines der Callcenter in Izmir tausende deutsche Rentner und Rentnerinnen ab. Und zwar mit der weitverbreiteten Trickbetrüger-Masche „Falsche Polizisten“. Dabei stellen sich die Betrüger ihren nichtsahnenden Opfern, meist älteren Bürgern, als vermeintliche Polizisten vor, geben die angebliche Festnahme eines Einbrechers in der näheren Umgebung vor und suggerieren den Opfern, daß ihr Name auf einer Liste bei dem Festgenommenen auftauche – als Besitzer von viel Geld oder Wertsachen. Dann wird angekündigt, daß ein Polizeikollege in Zivil vorbeikommt und die Wertsachen in Verwahrung nimmt. Bei vielen der ahnungslosen Rentner zog diese Masche. Sie lösten Konten auf, hoben Geld von der Bank ab, rückten Schmuck und Wertsachen heraus. Und das in so gut wie allen größeren deutschen Städten, in München, Stuttgart, Hannover, Kiel, Köln ebenso wie in Düsseldorf.

Besonders perfide: die türkischen Bandenchefs klapperten von der Türkei aus Telefonbücher bundesweit nach altdeutschen Namen wie Else oder Albert ab und riefen sie an.

Die Ermittler gehen inzwischen von acht Callcentern in der Türkei aus, die in Deutschland alte Menschen ausnehmen. Anfang Dezember ließen die Strafverfolger in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit Kollegen in München und den türkischen Behörden die beiden größten Callcenter hochgehen. Dabei wanderte Halit D. nebst seinen beiden Brüdern und drei weiteren Köpfen in U-Haft. Beschlagnahmt wurden Rolex-Uhren, fünf Kilogramm Gold, 1,5 Millionen Euro in bar, genauso wie 41 Luxusautos und 87 Immobilien, darunter drei Hotels. Die Vermögenswerte belaufen sich nach erster Schätzung auf 105 Millionen Euro.

Immerhin: nach der Razzia in Izmir sind die Fallzahlen in Nordrhein-Westfalen und Bayern im Dezember deutlich zurückgegangen. Doch die Polizei fürchtet, daß die Lücke bald durch Nachahmer geschlossen wird – kein Grund also zur Entwarnung. (rk)

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