Rußland kritsiert deutschen Vertreter im UN-Sicherheitsrat: „Irgendwann werden Sie sich verantworten müssen“

28. Dezember 2020
Rußland kritsiert deutschen Vertreter im UN-Sicherheitsrat: „Irgendwann werden Sie sich verantworten müssen“
International
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Foto: Symbolbild

New York. In der letzten Sitzung des UN-Sicherheitsrates mußte sich der deutsche UN-Botschafter Christoph Heusgen herbe Kritik vom russischen Vertreter Dmitri Poljanski anhören. Die Sitzung war zwar eigentlich dem iranischen Atomprogrogramm gewidmet, Heusgen ließ es sich aber nicht nehmen, Moskau einmal mehr wegen seiner vermeintlichen Verstrickung in den Fall Nawalny zu kritisieren, und empfahl dem russischen Diplomaten ausgerechnet die Lektüre des „Spiegel“. Poljanski ließ das nicht unwidersprochen.

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Er spielte auf den bevorstehenden Abschied Deutschlands vom UN-Sicherheitsrat an und sagte: „Zum Schluß, lieber Christoph, möchte ich mich mit einem Aphorismus des kürzlich verstorbenen Schriftstellers Michail Schwanetzkij von Ihnen verabschieden: Schade, daß Sie endlich gehen.“

Vor allem aber beklagte Poljanski, daß sein deutscher Kollege nicht darauf verzichten könne, Moskau zu kritisieren, auch wenn das Thema der Veranstaltung dafür gar nicht geeignet sei; er diagnostizierte bei Heusgen überdies eine „eigentümliche Abhängigkeit“ vom Presse-Konsum: „Wir lesen natürlich die Presse. Allerdings nehmen wir die Aussagen von Journalisten nicht als die ultimative Wahrheit. (…) Vor allem, wenn sie auf der Grundlage bekannter Quellen gemacht werden, wie eine Art journalistische Abteilung westlicher Geheimdienste.“

In Rußland vertraue man demgegenüber nur Fakten, die über jeden Zweifel erhaben seien. Es sei im übrigen „irgendwie fast schon peinlich, daß Sie, Christoph, um einen derartigen minderwertigen und unprofessionellen Unsinn werben“, sagte Poljanski mit Blick auf westliche Presseorgane wie „The New York Times“ oder den „Spiegel“. Und: „Nicht jeder Verstand kann den Konsum so vieler Fake News aushalten.“

Der russische Vertreter erinnerte dann noch daran, daß Moskau noch immer keine Antwort nicht nur auf zahlreiche an die Bundesregierung gerichtete Fragen zum Fall Nawalny, sondern auch auf fünf offizielle Rechtshilfeersuchen an deutsche Behörden erhalten habe. Abschließend gab er dem Mann aus Berlin mit auf den Weg: „Früher oder später werden Sie sich für diese ganze Verleumdungskampagne verantworten müssen, die von Berlin auf sein Geheiß hin entfesselt wurde.“ (mü)

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    „Schade, daß Sie endlich gehen“. Mit diesem ein und demselben extrem kurzen Satz (des kürzlich verstorbenen Schriftstellers Schwanetzkij) ein Bedauern und einen Seufzer der Erleichterung auszudrücken, ist geradezu genial, einfach herrlich!

    Daß der deutsche UN-Diplomat Heusgen seinem russischen Kollegen Poljanski ausgerechnet das linke Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, welches sich schon einmal als Forum für Märchenerzähler erwiesen hat, als Lektüre zum Fall Nawalny empfahl, zeigt, wes‘ Geistes Kind Heusgen ist.

    Auch dazu fiel mir ein Spruch ein:
    „Wie der Herr (Bundesaußenminister Maas), so’s Gescherr (UN-Diplomat Heusgen)“.

  2. WS sagt:

    Das ist typisch deutsch, sich mit Falschmeldungen moralisch aufzuplustern. Das erinnert stark an 80 Jahre alte deutsche Wochenschauen.

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