Bolsonaro lehnt Impfungen weiterhin ab: „Wenn Sie ein Krokodil werden, ist das Ihre Sache!“

25. Dezember 2020
Bolsonaro lehnt Impfungen weiterhin ab: „Wenn Sie ein Krokodil werden, ist das Ihre Sache!“
International
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Foto: Symbolbild

Brasilia. In Brasilien bleibt Präsident Bolsonaro bei seinem Widerstand gegen die Corona-Impfung. Er beharrt darauf, daß die Brasilianer selbst entscheiden sollten, ob sie sich gegen Covid-19 impfen lassen wollen. Die Impfung stehe jedem kostenlos zur Verfügung.

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Er selbst brauche keine Impfung mehr, er habe nach seiner Corona-Erkrankung Antikörper entwickelt, ließ Bolsonaro wiederholt verlauten. Die Gen-Impfungen sieht er generell kritisch. In Richtung des Pharma-Konzerns Pfizer sagte er, Brasilien übernehme laut Vertrag keinerlei Verantwortung für mögliche Nebenwirkungen. Man spiele nicht mit dem Immunsystem von Menschen herum. „Wenn Sie ein Krokodil werden, ist das Ihre Sache“ sagte er. Das Oberste Gericht des Landes hat zwar entschieden, daß die Covid-19-Impfung verpflichtend sei, man werde sie aber niemandem aufzwingen.

Bolsonaro kritisiert unter anderem, daß die Pfizer/BioNTech Genimpfung, die gerade in Sao Paolo erprobt wird, noch nicht einmal die dritte Testphase durchlaufen habe. Im übrigen zeigt sich der Präsident wie von jeher als Freund deutlicher Worte: „Wenn Sie ein Supermensch werden, wenn einer Frau ein Bart wächst, oder wenn ein Mann mit weiblicher Stimme zu sprechen beginnt, dann haben sie nichts zu tun damit?!“ „Idioten“, die ihn angriffen, weil er sich nicht impfen lasse, richtet er aus: „Ich hatte das Virus, ich habe Antikörper, wozu also noch eine Impfung?“

Der Gen-Impfstoff von Pfizer wird seit geraumer Zeit an 3.100 Freiwilligen in Sao Paolo getestet. Im November kam es – ebenfalls in Sao Paolo – nach Impftests mit dem chinesischen Serum CoronaVac (von Sinova Biotech) zu einem Todesfall. Jeder Zusammenhang mit dem Impfstoff wurde bestritten. Der Öffentlichkeit wurde mitgeteilt, der Proband habe Selbstmord begangen. Die Tests mußten vorläufig eingestellt werden, der Impfstoff ist noch nicht vom nationalen Gesundheitsregulator, Anvisa, zertifiziert. Der Fall wird untersucht.

Der Regierungspräsident des Bundesstaates Sao Paolo, Joao Doria, setzt weiterhin auf das China-Serum und will es auch in seinem Bundesstaat herstellen. Bolsonaro bezeichnet auch diesen Impfstoff als „nicht vertrauenswürdig“ und lehnt einen Ankauf ab. (mü)

Bildquelle: Agência Brasil Fotografias – https://www.flickr.com/photos/fotosagenciabrasil/30796778251/CC BY 2.0

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3 Kommentare

  1. Angesichts der jungsten Entwicklungen scheint es derzeit so, als habe Coronavac die besseren Chancen, bei der Massenimpfung der brasilianischen Bevolkerung berucksichtigt zu werden, die nach Planen von Gesundheitsminister Eduardo Pazuello bereits im Januar beginnen konnte. Der mittlerweile selbst mit dem Coronavirus infizierte Minister sowie Sao Paulos Gouverneur Doria verkundeten denn auch sogleich nach Bekanntwerden der vielversprechenden Coronavac-Testergebnisse, einen Vertrag mit Sinovac Biotech uber die Bereitstellung von 46 Millionen Dosen des Impfstoffs geschlossen zu haben. Doch die Rechnung haben sie ohne Prasident Jair Bolsonaro gemacht – der stoppte den Deal umgehend mit der Begrundung, dass Coronavac noch nicht so weit sei und erst eine Zulassung der brasilianischen Gesundheitsbehorde Anvisa brauche. Ob der Impfstoff nicht nur sicher ist, sondern auch wirksam gegen das Coronavirus, ist tatsachlich noch nicht klar. Butantan-Direktor Dimas Covas bestatigte laut Medien, dass die Tests noch nicht komplett abgeschlossen seien und die Analyse auf Wirksamkeit noch ausstehe. Seit diesem Monat werde Coronavac auch an alteren und vorerkrankten Studienteilnehmern sowie Schwangeren getestet. Zuverlassige Ergebnisse zur Wirksamkeit des Vakzins soll es dann im November oder Dezember geben.

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