Bayreuther Festspiele 2021: Absurdes Theater statt Richard Wagner

19. Dezember 2020
Bayreuther Festspiele 2021: Absurdes Theater statt Richard Wagner
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Bayreuth. Die Bayreuther Festspiele, die in diesem Sommer Corona-bedingt ausfielen, sollen 2021 wieder stattfinden – allerdings mit gravierenden Einschränkungen. So kursieren bereits Konzepte für eine drastisch eingeschränkte Besucherzahl während der Aufführungen. Festspiel-Sprecher Hubertus Herrmann ließ Medienvertretern gegenüber jetzt durchblicken. „Es gibt verschiedene Modelle mit Zahlen zwischen 200 und 1000 Besuchern.“

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2021 sind außerdem weniger Vorstellungen geplant als sonst im Bayreuther Festspielsommer üblich.

Problematisch wirkt sich die Corona-Krise auch finanziell aus. Normalerweise bestreiten die Festspiele den laufenden Betrieb zu 65 Prozent aus Einnahmen. Rund 15 Millionen Euro fielen infolgedessen 2020 weg, weil die Festspiele nicht stattfinden konnten. Auch im kommenden Jahr dürften erhebliche Einnahmen fehlen.

Auf dem Spielplan 2021 stehen nun neben der Neuproduktion „Der Fliegende Holländer“ mit der ersten Dirigentin der Festspielgeschichte, Oxana Lyniv, die Wiederaufnahmen der Produktionen „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Tannhäuser“.

Außerdem sollen drei Vorstellungen der „Walküre“ dargeboten werden – aber nicht nach den Vorstellungen von Festspielgründer Richard Wagner (1813 – 1883), sondern „durch einen namhaften Performance-Künstler“, erklärte Festspielchefin Katharina Wagner. Es gibt noch weitere absurde Züge: so soll es 2021 – wegen des Corona-Abstandsgebotes – keinen Chor mehr auf der Bühne geben. „Da anzunehmen ist, daß die Pandemie immer noch vorhanden ist, planen wir jetzt, den Chor aus dem Chorsaal live zu übertragen“, sagte Wagner. „Szenisch werden Kleindarsteller auf der Bühne anstelle des Chores zu sehen sein.“ Da die Bayreuther Festspiele aber schon seit langem nur noch wenig mit Richard Wagner zu tun haben, fällt der Ersatz der Chormassen durch „Kleindarsteller“ nicht mehr groß ins Gewicht. (rk)

Bildquelle: Wikimedia/Rico Neitzel – https://www.rizi-online.de/CC BY-SA 2.5

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3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Richard Wagners Opern spielen zum größten Teil in früheren germanischen Zeiten, Wagners Hinwendung zum deutschen Volksbewußtsein (das es in dieser Ausprägung längst nicht mehr gibt) ist unverkennbar. So ist Siegfried quasi der Prototyp des germanisch-deutschen Helden. Diesen Opernhandlungen wurde bei den Aufführungen im Sinne Wagners Rechnung getragen, bis vor Jahren so ein Blödian auf die Idee kam, seine Opern zu „modernisieren“, sie also in der Moderne spielen zu lassen. So sah man schon mal Lohengrien in „Anzug, Schlips und Kragen“ (sinngemäß). Für Wagner-Liebhaber wie mich ein geradezu unerträglicher Anblick. Wenn ich hier nun lese, drei Vorstellungen der „Walküre“ sollen durch einen „namhaften Performence-Künstler“ gestaltet werden, schwant mir Schreckliches!

    Na ja, jedenfalls konnte man beim Eintreffen unserer Spitzenpolitiker vor dem Bayreuther Festspielhaus sehen – zum großen Erstauen vieler -, daß sogar Angela Merkel einen Ehepartner hat. Das war zumindest ein unerwarteter Erkenntnisgewinn!

  2. […] Bayreuther Festspiele 2021: Absurdes Theater statt Richard Wagner — zuerst […]

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