Ausnahmsweise Löbliches von der Politik: Klöckner verbietet Kükenschreddern

11. September 2020
Ausnahmsweise Löbliches von der Politik: Klöckner verbietet Kükenschreddern
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. In Deutschland werden jedes Jahr Millionen männlicher Küken kurz nach dem Schlüpfen bei lebendigem Leib geschreddert, weil sie sich nicht vermarkten lassen. Eine unerträgliche Praxis, gegen die Tierschützer schon lange mobil machen. Jetzt will endlich auch die Politik handeln.

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Mit dem massenhaften Töten der Küken in der Legehennenzucht soll Ende kommenden Jahres Schluß sein. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) will die Praxis ab diesem Zeitpunkt verbieten und hat jetzt einen Gesetzentwurf dazu vorgestellt. Das Ministerium verweist darauf, daß alternative Verfahren marktreif seien, um das Geschlecht im Ei zu bestimmen und männliche Küken gar nicht erst schlüpfen zu lassen. Derzeit werden jedes Jahr unfaßbare 45 Millionen männlicher Küken in Deutschland getötet, die keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte 2019 entschieden, daß die umstrittene Praxis nur noch für eine Übergangszeit zulässig ist.

Auch die zuständigen Funktionäre der Land- und Geflügelwirtschaft signalisieren grünes Licht. Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der dpa: „Ich sehne den Tag herbei, an dem dieses Thema endlich Geschichte ist. Praxistaugliche Verfahren zur Geschlechtsbestimmung sollten schnellstmöglich flächendeckend zum Einsatz kommen.“ Und der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft erklärte, die Branche wolle den Ausstieg aus dem Kükentöten lieber heute als morgen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner (CDU) forderte die Bürger unterdessen auf, künftig auch auf Eier aus dem Ausland zu verzichten, wenn die Tiere dort weiterhin geschreddet werden. „Das Töten von Eintagsküken ist ethisch nicht vertretbar. Es darf nicht sein, daß Tiere nach dem Schlüpfen sofort getötet werden, weil sie ein bestimmtes Geschlecht haben“, sagte Klöckner der „Rheinischen Post“. Diese Praxis werde beendet. Deutschland sei damit weltweiter Vorreiter. (rk)

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4 Kommentare

  1. Kaffeeschlürfer sagt:

    Wie kommst Du jetzt auf Abtreibung? Ganz anderes Thema.

  2. Peter sagt:

    Das ist interessant und zu begrüßen – wann wird Abtreibung verboten ?

  3. Irrsinn sagt:

    Meine Mutter hat früher auch Hühner gehabt. Wenn im Früjahr die Küken geschlüpft sind, waren unter Gluckes Flügeln beide Geschlechter ungefähr zu 50% vertreten.
    Später hat man einen Hahn für die Beglückung der Hennen gelassen, die restlichen landeteten im Herbst (nicht nach paar Wochen) im Bräter.
    Bei Hennen haben die jungen die älteren Legehennen ersetzt, die dann wieder im Suppentoopf landeten.
    Nichts wurde geschreddert.

  4. Kaffeeschlürfer sagt:

    Das ist ja mal eine gute Nachricht. Zwei Wermutstropfen sind dabei: Julia Klöckner ist genau diejenige, die sich immer einen Dreck um das Tierwohl gekümmert und auch das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration aus finanziellen Erwägungen gekippt hat. Jetzt, wo die FDP das als Wahlkampfthema entdeckt hat, kommt ganz überraschend die Kehrtwende. Und dann stößt auch die lange Übergangsfrist sauer auf.

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