Spiel mit dem Feuer: Berlin will Kosovo-Armee anerkennen und bewaffnen

10. August 2020
Spiel mit dem Feuer: Berlin will Kosovo-Armee anerkennen und bewaffnen
International
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Foto: Symbolbild

Berlin/Belgrad. Die Bundesregierung spielt auf dem Balkan ein gefährliches Spiel. Sie unterstützt derzeit im Kosovo die Aufstellung regulärer Streitkräfte und offenbar auch die Lieferung deutscher Waffen. Dabei ist der völkerrechtliche Status des Kosovo, das nur von 114 Staaten weltweit anerkannt wird, nach wie vor umstritten, und laut dem geltenden UN-Reglement ist der früheren jugoslawischen Teilrepublik die Aufstellung eigener Streitkräfte untersagt.

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Der serbische Verteidigungsminister Aleksandar Vulin sprach angesichts mutmaßlicher deutscher Waffenlieferungen von einer Verletzung des Völkerrechtsrechts und der Bewaffnung albanischer „Terroristen“. Der Minister bezog sich dabei auf die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats vom Jahr 1999, wonach die Bildung einer Kosovo-Armee nicht zulässig sei.

Tatsächlich ließ das Auswärtige Amt bei einer Pressekonferenz Ende Juli durchblicken, daß man das Kosovo nicht nur als unabhängigen Staat anerkenne, sondern ihm auch das Recht auf eigene Streitkräfte einräume. Allerdings sei dies kein Anlaß zur Sorge, denn die Kosovo-Truppe werde sich aus sämtlichen Bevölkerungsteilen – also auch dem serbischen – zusammensetzen. Zudem würde die zu schaffende Armee einen „defensiven“ Charakter erhalten.

In Belgrad sieht man das anders. Der serbische Präsident Vučić erklärte denn auch, eine Kosovo-Armee und die mutmaßliche Lieferung deutscher Waffen kämen einem einem Spiel mit dem Feuer gleich, dem nur mit zusätzlicher eigener Feuerkraft begegnet werden könne. So habe Serbien nun „bestimmte Initiativen“ ergriffen, um zusätzliche Kampfflugzeuge zu erwerben. Zudem beschuldigte Vučić die USA und andere westliche Staaten, Serbiens NATO-Nachbarn und seine abtrünnige ehemalige Provinz Kosovo zu bewaffnen.

Nach offiziellem Verständnis versteht sich die Bundesregierung als „Vermittler“ zwischen Serben und Kosovaren, mit dem Ziel, den „Dialog“ zu fördern. (mü)

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2 Kommentare

  1. […] Spiel mit dem Feuer: Berlin will Kosovo-Armee anerkennen und bewaffnen — Zuerst […]

  2. hans sagt:

    Schon eine eigenartige Politik,
    Da wird eine gewaltsam abgespaltene Region als Staat anerkannt und bei der Krim ist das gleiche ein Verbrechen.
    Da wurden und werden muslimische Terroisten bewaffnet und jetzt wird sogar gegen die UNO daraus eine Armee gemacht, die „natürlich nur friedlich“ ist und angeblich alle dort wohnenden Volksgruppen einschliesst, nur welche Serben leben denn dort nach ihrer gewaltsamen Vertreibung noch.

    Wer das glaubt, glaubt auch an das Christkind.

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