Berlin. Ein herber Nackenschlag für Europas Wirtschaftslokomotive: die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal einen historischen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hinnehmen müssen und befindet sich damit in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Rückgang des BIP fiel mit 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar noch drastischer aus, als dies von Experten befürchtet worden war.
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Zum Vergleich: während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise war das BIP im ersten Quartal 2009 um 4,7 Prozent geschrumpft. Bundeswirtschaftsminister Altmaier (CDU) hatte schon im April von der schwersten wirtschaftlichen Delle seit dem Zweiten Weltkrieg gesprochen.
Die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen gingen im zweiten Quartal massiv zurück. Auch die privaten Konsumausgaben und die Investitionen in Ausrüstungen brachen laut Statistik ein. Der Staat erhöhte dagegen seine Konsumausgaben während der Krise.
Die Chefvolkswirtin der staatlichen Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib, warnt gleichzeitig vor übertriebenen Erwartungen an einen Aufschwung. „Nach der zunächst fast mechanischen Erholung durch die Angebotsseite dürfte das Aufholtempo dann aber bald wieder nachlassen“, erklärte sie. „Insbesondere die exportorientierte Industrie muß angesichts der global weiterhin hohen Infektionsdynamik mit viel Gegenwind rechnen.“ (se)
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