Janusz Korwin-Mikke im ZUERST!-Gespräch: „Ich mag keinen der beiden Kandidaten“

3. Juli 2020
Janusz Korwin-Mikke im ZUERST!-Gespräch: „Ich mag keinen der beiden Kandidaten“
International
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Foto: Symbolbild

Janusz Korwin-Mikke, geboren 1942 in Warschau, gehört zu Polens umstrittensten und gleichzeitig beliebtesten Politikern. ZUERST! sprach mit dem ehemaligen Europaabgeordneten über die polnischen Präsidentschaftswahlen.

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Herr Korwin-Mikke, der amtierende polnische Präsident Andrzej Duda ist der Gewinner des ersten Wahlgangs der Präsidentschaftswahlen in Polen – aber er hat nicht genug Stimmen erhalten, um einen zweiten Wahlgang zu vermeiden. Was glauben Sie, was passieren wird?

Korwin-Mikke: Beide konkurrierenden Lager haben jetzt jeweils fast 50:50, so daß es schwer vorherzusagen ist, wer das Rennen am Ende gewinnen wird. Beide mobilisieren alle Kräfte. Ich mag keinen der beiden Kandidaten.

Ihre Partei „Koalition für die Erneuerung der Republik – Freiheit und Hoffnung“ (KORWiN) hat Krzysztof Bosak bei den Wahlen unterstützt…

Korwin-Mikke: Er bekam fast 7 Prozent. Wir hatten natürlich auf mehr gehofft. Er wird im zweiten Wahlgang keine Empfehlung abgeben.

Was ist der Hauptunterschied zwischen den beiden Kandidaten im zweiten Wahlgang, Präsident Andrzej Duda und seinem Konkurrenten Rafal Trzaskowski von der liberalen Bürgerplattform?

Korwin-Mikke: Trzaskowski ist ein sozialdemokratischer Pro-EU Liberaler – aber „liberal“ nicht im guten, konservativen, sondern im progressiven, gesellschaftspolitischen Sinne. Präsident Duda wiederum betreibt eine rückwärtsgerichtete Politik, ähnlich wie in Polen in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Diese Politik endete für uns Polen mit der Katastrophe von 1939, und Duda und die Regierungspartei PiS wiederholen diese Politik. Sie machen alle die gleichen Fehler. Wir mögen also weder Duda noch Trzaskowski.

Welches sind Ihrer Meinung nach die Fehler, die Duda und die PiS wiederholen?

Korwin-Mikke: Sie versuchen, die Unterstützung der Amerikaner zu gewinnen. Aber die USA sind ein Land, das weit weg ist. Und wenn Sie in einen Konflikt mit Ihren nahen Nachbarn wie den Deutschen, Russen, Ukrainern oder Litauern geraten, dann sind die Amerikaner weit weg und werden Ihnen nicht helfen. Wir hatten 1939 die gleiche Situation, als Polen den Versprechungen aus London vertraute – und nichts geschah. Polen wurde von Deutschland und den Sowjets besetzt.

Also hat das polnische Volk jetzt die Wahl zwischen einem pro-Washington-Präsidenten und einem pro-Brüssel-Präsidenten?

Korwin-Mikke: Ja, ganz genau. Und die Dinge sind bei weitem nicht klar für die Zukunft. Donald Trump könnte nächste Woche nach Moskau reisen und versöhnliche Gespräche führen. Oder die Europäische Union könnte wieder näher an Rußland heranrücken. Alles ist möglich.

Ist das ein Problem?

Korwin-Mikke (lacht) Das fragt wieder ein Deutscher! Das ist der große Unterschied zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk. In Polen liebt das Volk die Amerikaner, vor allem aus historischen Gründen. Sie waren unsere Verbündeten in zwei großen Kriegen, es gibt viele polnische Einwanderer, die in den USA leben. Rußland hingegen ist in Polen nicht sehr beliebt – dafür haben sie Polen zu oft besetzt. In Deutschland liegen die Dinge anders, die Deutschen sind im Allgemeinen eher antiamerikanisch, auch wegen der amerikanischen „Dolchstöße“, die sie in zwei Weltkriegen erhalten haben, und freundlicher gegenüber Rußland. Und ich verstehe das vollkommen!

Es gibt das folgende mögliche Szenario: Duda wird als polnischer Präsident wiedergewählt, aber Donald Trump wird im November dieses Jahres nicht wiedergewählt – hat Polen dann ein? Ein US-Präsident Joe Biden wäre nicht mehr Dudas enger Freund…

Korwin-Mikke: Duda würde sich sicherlich sehr allein fühlen, da Biden die fortschrittlichen Kräfte in Polen bevorzugen würde. Ich hoffe, daß Donald Trump nach den US-Wahlen das Weiße Haus nicht verlassen muß. Aber es ist möglich.

Sind Sie für Trump?

Korwin-Mikke: Ich sage das schon seit 15 Jahren: Für jedes Land ist es immer besser, von einem Affen regiert zu werden als von einem Sozialisten.

Warum?

Korwin-Mikke: Weil der Affe nur ein dummes Tier ist. Er entscheidet sich manchmal für eine Rechtskurve, manchmal für eine Linkskurve – ohne Nachdenken und ohne Sinn. Aber der Sozialist wendet sich immer nach links – was bedeutet, daß er sich immer irrt. Der Affe hat zumindest manchmal Recht. Donald Trump ist ein gutes Beispiel dafür!

Herr Korwin-Mikke, vielen Dank für das Gespräch.

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4 Kommentare

  1. Marcel sagt:

    Korwin is freedom, Korwin is hope.

  2. Angela sagt:

    Ich mag Herrn Korwin Mikke sehr. Er ist ein guter Politiker und ein guter Mann. Polen sollte einen solchen König haben

  3. Jan sagt:

    Der polnische König

  4. Tina sagt:

    Entschuldigung, dass ich mit einem anderen Thema komme,
    aber wichtig.
    Ich möchte daran erinnern, dass im September Wahlen in NRW stattfinden.
    Bitte wählen Sie die AFD!

    Wenn Sie nicht in NRW wohnen, dort aber Menschen kennen, erinnern Sie diese
    doch an die AFD. lol? OK, nicht so einfach.

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