„In Berlin wäre ich längst krank“ – AfD-Landtagsabgeordneter Hans-Christoph Berndt im ZUERST!-Gespräch

15. Mai 2020
„In Berlin wäre ich längst krank“ – AfD-Landtagsabgeordneter Hans-Christoph Berndt im ZUERST!-Gespräch
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Der brandenburgische AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Christoph Berndt im ZUERST!-Gespräch über die Vorzüge des Landlebens.

Herr Dr. Berndt, Sie sind selber vor einigen Jahren von der Millionenstadt
Berlin in den ländlichen Raum Brandenburgs gezogen. Was waren die Motive für diesen Schritt?

Berndt: Ich hatte private und nicht private Gründe: den privaten Wunsch nach mehr Bewegungsfreiheit, Natur und Individualität im Alltag. Und die Erfahrung zunehmender Verfremdung und Verwahrlosung des öffentlichen Raums. Was hatte ich den Prenzlauer Berg geliebt, und wie fremd wurde er mir. Von anderen Stadtbezirken ganz zu schweigen.

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Wie sehen Ihre Erfahrungen aus, nachdem Sie nun mehrere Jahre lang in der
„Provinz“ leben? Haben Sie den Weggang aus Berlin jemals bereut?

Berndt: Ich froh, auf dem Land zu leben, in Berlin wäre ich längst krank geworden. Ich empfinde das Leben hier „draußen“ als Privileg und bedaure alle, denen dies vorenthalten bleibt. Auf dem Land haben Sie mehr Platz, mehr Natur und oft auch mehr soziales Miteinander. Den Informationsvorsprung hat die Stadt im Zeitalter des Internets schon längst verloren.

Bei welchen Punkten sehen Sie einen dringenden politischen Handlungsbedarf, damit der ländliche Raum eine Zukunft hat?

Berndt: Erstens: Schluß mit der Energiewende und der fortschreitenden Zerstörung unserer Natur und unserer Landschaft durch Windräder! Zweitens: Stärkung regionaler (Land­) Wirtschaft. Blumen aus Lateinamerika, Äpfel aus Neuseeland, Kartoffeln aus Ägypten – das ist Irrsinn! Die regionale Wirtschaft muß durch regionale Wertschöpfungsketten verstärkt werden. Es muß durchgesetzt werden, daß die Filialbetriebe großer Lebensmittelhändler vor Ort Steuern zahlen. Und der Ausverkauf landwirtschaftlicher Flächen an auswärtige Finanzinvestoren muß gestoppt, am besten rückgängig gemacht werden. Drittens: Es müssen Anreize für die Niederlassung von Ärzten auf dem Land geschaffen werden. Viertens: Wir müssen die Schulen vor Ort erhalten. Fünftens: Der öffentliche Nahverkehr muß verbessert werden. Allein in Mitteldeutschland wurden seit der Wiedervereinigung 2.600 Kilometer Schienennetz stillgelegt. Der Nahverkehr muß sicherstellen, daß Menschen auf dem Land regelmäßig und komfortabel in Ballungsgebiete und andere ländliche
Regionen kommen. Sechstens: Die Internetverbindung – nicht 5G, dessen Sinnhaftigkeit und Unbedenklichkeit erst noch zu zeigen sind – muß verbessert werden. Das schafft bessere Bedingungen für die Arbeit von zu Hause und für den Aufbau von Firmen auf dem Land. Das ist eine lange Wunschliste, die ich gemeinsam mit meinem Kollegen Lars Hünich erstellt habe. Aber Sie wissen ja: „Hoffen ist Pflicht!“

Herr Dr. Berndt, vielen Dank für das Gespräch.

Dr. Hans-Christoph Berndt, geboren 1956 in Bernau, ist einer der Gründer und Sprecher der Bürgerinitiative „Zukunft Heimat“. Der studierte Labormediziner arbeitet an der Berliner Charité. Von 2006 bis 2016 war er Personalratsvorsitzender in der Dienststelle Medizinische Fakultät an der Charité. Von 1962 bis 2006 lebte Berndt in Berlin, danach zog er nach Golßen in den Spreewald (Brandenburg). Seit 2019 sitzt Berndt für die AfD im Landtag von Brandenburg.

Bildquelle: AfD Brandenburg

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3 Kommentare

  1. […] „In Berlin wäre ich längst krank“ – AfD-Landtagsabgeordneter Hans-Christoph Bern… […]

  2. Bernd Sydow sagt:

    „… Und die Erfahrung zunehmender Verfremdung und Verwahrlosung des öffentlichen Raumes“. Allein das wäre für viele der Grund, aus Berlin fortzuziehen, hätten sie denn die Möglichkeit dazu.

    Ich wünsche Ihnen, Herr Dr. Berndt, daß alle Ihre Hoffnungen in Erfüllung gehen!

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