ZUERST!-Exklusiv: Planen Ankara und Tirana Import von illegalen Migranten nach Europa?

28. April 2020
ZUERST!-Exklusiv: Planen Ankara und Tirana Import von illegalen Migranten nach Europa?
International
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Foto: Symbolbild

Tirana/Ankara. Albanien und die Türkei haben unter strikter Geheimhaltung am 27. Februar einen Vertrag über die militärische Zusammenarbeit der beiden Länder unterzeichnet. Die albanischen Medien mutmaßen, daß sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der albanische Ministerpräsident Edi Rama darauf geeinigt haben, 30.000 syrische Flüchtlinge aus der Türkei nach Südalbanien umzusiedeln.

Diese Nachricht alarmierte Griechenland, da rund 120.000 ethnische Griechen in der Region leben, die als Nordepirus bekannt ist. Athen befürchtet, daß sich Ankara und Tirana auf einen solchen Plan geeinigt haben, um „die nationale Minderheit in dieser albanischen Region zu verwässern“, berichten griechische Medien.

Griechenland befreite dieses Gebiet während des ersten Balkankriegs (1912-1913), aber die internationalen Mächte beschlossen, es an Albanien zu übergeben. Griechische Zeitungen berichten regelmäßig, daß die orthodoxen Griechen in der Region „von albanischen Muslimen belästigt“ würden.

Die Spannungen verschärften sich in den 1990er Jahren. Heute gibt es noch weniger griechische Schulen in der Region, „die Geschäfte der Griechen werden angegriffen, Eigentum wird unter einem weit hergeholten Vorwand beschlagnahmt, und es ist ihnen nicht gestattet, religiöse Riten abzuhalten“, so griechische Medien über die Situation in der Region.

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Albanische Medien berichteten Anfang März dieses Jahres, daß der Bau von sechs Flüchtlingsaufnahmezentren an der Grenze zu Griechenland geplant sei, die insgesamt30.000 Menschen aufnehmen können. Die Bauten seien notwendig für den Fall, daß „Albanien einem Zustrom syrischer Flüchtlinge aus Griechenland gegenübersteht“.

Seitdem sind weitere Informationen durchgesickert: „Es wird daran gearbeitet, die Flüchtlinge entweder in ländlichen Häusern oder in neuen Sondersiedlungen in der Gegend umzusiedeln.“ Gleichzeitig haben die Medien darauf aufmerksam gemacht, daß Tirana kein Geld für den Bau der entsprechenden Infrastruktur hat.

Eine weitere indirekte Bestätigung für die Zusammenarbeit zwischen Tirana und Ankara ist die Tatsache, daß Albanien vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie alle internationalen Flüge verboten hat – mit Ausnahme der Flüge von und nach Istanbul.

Thodoris Goumas, der Herausgeber des griechischen Nachrichtenportals Himara.gr, das in einer der größten griechischen Städte im Nordepirus Himara angesiedelt ist, äußerte im Interview mit der griechischen Zeitung Protothema große Bedenken. Sowohl die einheimischen Griechen als auch ihre Landsleute in Nordepirus stünden dem Abkommen zwischen Ankara und Tirana äußerst skeptisch gegenüber.

„Die Aktivitäten des albanischen Ministerpräsidenten sind verdächtig, Gerüchte kommen nicht aus dem Nichts. Die Wahl der Region Nordepirus für die Umsiedlung muslimischer Flüchtlinge bedeutet eine bewußte Provokation gegen Griechenland“, so Goumas.

Wladimir Awatkow, Professor an der Diplomatischen Akademie des russischen Außenministeriums, spricht von einer „engen Beziehung“ zwischen Ankara und Tirana und hält es für sehr wahrscheinlich, daß Abkommen über die Umsiedlung von Flüchtlingen nach Albanien bestehen: „Die Türkei ist ein äußerst aktiver Akteur auf dem Balkan. Sie geht davon aus, daß Albanien, wie viele andere Staaten auf dieser Halbinsel, im Einflußbereich der Türkei liegt. Ankara unterstützte den Beitritt Tiranas zur NATO. Über Albanien, aber auch über einige andere Staaten der Balkanhalbinsel verfolgt die Türkei ihre aktive Politik der Einflussnahme auf Europa“, so Awatkow.

Albanien sei auch unter dem Gesichtspunkt des Flüchtlingstransfers und der Erpressung Europas mit der Migrationskrise wichtig, ist sich Awatkow sicher. „Die Türkei geht davon aus, daß sie eine Weltmacht sei und in der Lage ist, auf eine Reihe von Staaten Druck auszuüben, auch auf die entwickelten Länder Europas.“

Gegenwärtig halten sich in der Türkei 3,6 Millionen Flüchtlinge auf. Im März 2016 schloß Ankara ein Abkommen mit Brüssel, in dem sich die Türkei bereit erklärte, die illegalen Migranten von Europa fernzuhalten. Im Gegenzug versprach die EU der Türkei Hilfe bei der Unterstützung von Flüchtlingen. Erdogan hatte jedoch wiederholt beklagt, daß die von der Europäischen Union bereitgestellten Mittel nicht ausreichen und Brüssel darüber hinaus andere Bedingungen des Abkommens nicht erfülle.

Die Türkei hat wiederholt erklärt, daß es für das Land immer schwieriger wird, mit der Unterbringung von Flüchtlingen fertigzuwerden. Ende Februar dieses Jahres kündigten die türkischen Behörden an, daß sie nicht in die Freizügigkeit der Flüchtlinge nach Europa eingreifen werden. Dies löste Bestürzung in Griechenland aus, das bereits stark unter der Migrationskrise gelitten hat. (KM)

Bildquelle: kremlin.ru

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