Köln. Schlagartig hat die Corona-Krise die lange verdrängte Achillesferse der Globalisierung in Erinnerung gerufen: die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von globalen Lieferketten – und ihre Verwundbarkeit, wenn diese unterbrochen werde. Im Falle Deutschlands rächt sich jetzt, daß deutsche Firmen in einem erheblichen Umfang in China produzieren lassen.
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Dazu gibt es jetzt eine Studie vom Institut der Deutschen Wirtschaft. Sie weist nach, daß China vor allem das verarbeitende Gewerbe in Deutschland fest im Griff hat. Die „Fragilität internationaler Lieferketten“ habe in der Corona-Pandemie ihr wahres Gesicht gezeigt, stellen die beiden Ökonomen Galina Kolev und Thomas Obst dabei als zentrale These fest. „Der drohende Zusammenbruch wichtiger internationaler Lieferketten (…) hat die Diskussion um die Abhängigkeit (…) vom Ausland neu entfacht“, heißt es bereits auf den ersten Seiten der Untersuchung.
Die Autoren halten es deshalb für bedenklich, auch künftig an der verhängnisvollen Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China festzuhalten.
Allerdings ist China nur einer unter vielen und wichtigen ausländischen Zulieferern, auf die die deutsche Wirtschaft angewiesen ist. An der Spitze liegen unangefochten die USA. Die chinesische Beteiligung an der ausländischen Wertschöpfung deutscher Firmen macht acht Prozent aus – das ist Platz zwei hinter den USA.
Vor allem im verarbeitenden Gewerbe ist die Abhängigkeit vom Ausland groß – mit stattlichen 35,1 Prozent liegt sie „weit über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt“ von 23,4 Prozent. Die größte Bedeutung hat hier China mit einem Anteil von 10,8 Prozent.
Unter dem Strich bleibt eine ernüchternde Feststellung: die „Annahme, daß sich Marktwirtschaft, Liberalismus und Demokratie durch genügend Freihandel bedingen, hat sich nicht bestätigt“, stellen die Autoren fest. Nun empfehlen sie zur künftigen Sicherstellung der Infrastrukturen und der Versorgung eine „verstärkte Regionalisierung als Lösung. Eine strukturelle Änderung der Wertschöpfungsketten liegt [dabei] zuerst in der Hand der Unternehmen.“
Diese Position vertreten politisch eher rechtsstehende Kritiker der Globalisierung im übrigen schon seit vielen Jahren. (rk)
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Globalismus war von Anfang an von der Rechten als das kritisiert worden was es ist: Ausverkauf der eigenen Interessen, Schliessung der heimischen Industrie, Abhängigkeit vom Ausland und Entmachtung der nationalen Strukturen/Kulturen. Das war klar, und alle die (wenigen) profitiert haben von der Ausbeutung billiger Arbeitskräfte in Asien zu Lasten der einheimischen Arbeistkräfte gehören sehr kräftig zur Kasse gebeten. Marktwirtschaft funktioniert nur in einem definierten (kleinen) geografischen Raum mit homogener Bevölkerung. Sie funktioniert nicht, wenn wir Löhne von 30€ in Konkurrenz zu Löhnen um 2€ haben.
In seinem „System der nationalen Ökonomie“ entlarvt Friedrich List den händlerischen Ungeist der liberalkapitalistischen Wirtschaftstheorien von Adam Smith und David Ricardo. Nach deren Meinung (bereits vorgeprägt durch David Hume 1691) wird der Wert der Güter nicht durch ihren Gebrauchs -, sondern durch ihren Tauschwert bestimmt. Mithin ist also nicht die werteschaffende Arbeit, sondern der wertevermittelnde Handel das Wesentliche.
Entscheidend ist auch nicht, ob Güter sittlich oder unsittlich, nützlich oder schädlich, gesund oder ungesund sind, sondern daß es für sie einen Marktbedarf gibt. Die Übersteigerung des händlerischen Denkens gipfelt in der Forderung nach arbeitsteiligem Umbau aller Volkswirtschaften der Erde zu Absatzplantagen der Weltwirtschaft und Zinskolonien der Hochfinanz.
Dieser Umbau soll sie zur nationalen Selbstversorgung unfähig und vom internationalen Zwischenhandel abhängig machen. Alle Wirtschaftsstrukturen sind so umzugestalten, daß sie immer neuen Handel erzwingen. Die Wege zwischen Rohstoffen, Fertigprodukten und ihrem Absatz müssen so verlängert werden, daß sie dem Zwischenhandel riesige Profite verschaffen.
Ein Kommentar von Marouan El-Kassem dazu: Die Forderung nach arbeitsteiligem Umbau aller Volkswirtschaften Global gipfelte in der Etablierung einer Globalisierten Ökonomie. Diese Globalisierung outsourcte wesentliche Wirtschafszweige in Entwicklungländer, deren Lohnniveau niedrig angesiedelt war und Künstlich weiter gedrückt wurde. Die negativen Folgen übertrugen sich Parallel auch auf Wirtschaftlich starke Nationen die zunehmend die Löhne ihrer Werktätigen drücken müssen, um im Internationalen Handel Konkurrenzfähig bleiben zu können. Schattenseiten jener neoliberalen Entwicklung spiegeln sich in einer Dramatischen vermögensumverteilung von Arm nach Reich. Die zwangsläufige Reaktion ist Kollaps des Systems. Inflation = Krieg (Reset)