Tschechische Geschichtspolitik: Sowjetmarschall Konjew vom Sockel geholt

8. April 2020
Tschechische Geschichtspolitik: Sowjetmarschall Konjew vom Sockel geholt
International
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Foto: Symbolbild

Prag. Im 6. Prager Stadtbezirk ist die Statue von Sowjetmarschall Konjew entfernt worden. Unter Konjews Leitung war Prag im Mai 1945 von der Roten Armee erobert („befreit“) worden. Die demontierte Statue soll nun Teil der Ausstellung eines geplanten „Gedenkmuseums des 20. Jahrhunderts“ werden. „Konjew wurde gestürzt, doch Konjew wird wieder stehen – allerdings im Museum“, erklärte der Bürgermeister des Bezirks, Ondřej Kolář. Damit seien „die letzten Töne in dieser Etüde“ gespielt.

Die Statue wurde erst 1980 am Prager Platz der Internationalen Brigaden errichtet. In den letzten Jahren wurde sie immer häufiger Zielscheibe von Vandalismus. Kritiker sahen in ihr seit langem ein Symbol der „sowjetischen Unterdrückung“ und wiesen insbesondere auf Konjews Rolle bei der Vorbereitung der sowjetischen Invasion in die Tschechoslowakei 1968 hin.

Kritik an der Demontage der Statue kommt nicht nur aus Moskau, sondern auch aus dem Büro des tschechischen Präsidenten Miloš Zeman. Dessen Pressesprecher Jiří Ovčáček verurteilte die Entfernung der Statue: „Tschechische politische Extremisten haben heute einen großen Tag und feiern. Sie vergessen, betrunken vom Sieg über die Statue, daß jeder, der das Böse verbreitet, ihm irgendwann erliegt und in endloser Dunkelheit endet.“ Er nannte diejenigen, die die Entfernung der Statue gefordert hatten, eine „Schande für die Tschechische Republik“.

Auch die russische Botschaft in Prag äußerte gegenüber dem tschechischen Außenministerium Protest. Rußland werte die Maßnashme als „unfreundlichen Schritt“. „Es ist offenbar, daß unter Duldung der tschechischen Behörden die Urheber des Krieges mit ihren provokativen Aktionen gegen die Denkmäler die russisch-tschechischen Beziehungen verschlechtern wollen“, hieß es. (mü)

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