Lehren für die Zukunft: Pharmahersteller wollen Medikamentenherstellung zurückholen

4. April 2020
Lehren für die Zukunft: Pharmahersteller wollen Medikamentenherstellung zurückholen
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Aus Schaden wird man klug: die deutschen Arzneimittelhersteller sprechen sich für eine Wiederansiedlung von Medikamenten-Produktionen in Europa aus, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland auch in schwierigen Zeiten zu sichern. „Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit sollte die Produktion von Arzneimitteln und Wirkstoffen in Deutschland und Europa gestärkt werden“, erklärte Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) jetzt Medien gegenüber.

Die EU solle über Anreize nachdenken, „die Europäische Union als Standort für die pharmazeutische Industrie zu stärken und die Produktion von Wirkstoffen und Arzneimitteln in die Europäische Union zurückzuholen“, fordert der Verband in einem aktuellen Positionspapier an die Bundesregierung. Bereits heute könnten beispielsweise bei der Ausschreibung und Vergabe von Rabattverträgen europäische Produktionsstandorte bevorzugt berücksichtigt werden. Doch inzwischen befänden sich die meisten Hersteller von Wirkstoffen, die als versorgungsrelevant eingestuft sind, in Indien, China und Italien, heißt es in dem BAH-Papier.

Problematisch für die Versorgung könnte die Situation werden, wenn einzelne Länder Exportverbote (wie zuletzt in Indien oder Großbritannien) für relevante Wirkstoffe sowie Arzneimittel verhängen und somit Hersteller außerhalb ihres Territoriums nicht mehr beliefern.

Zudem fordern die Arzneimittel- und Medizinprodukte-Hersteller, als „systemrelevante Unternehmen“ anerkannt zu werden. Über die Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel werde die medizinische Versorgung der Bevölkerung sichergestellt, heißt es in dem BAH-Papier. Die Vorteile: systemrelevante Hersteller könnten unter anderem auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten und die tägliche Höchstarbeitszeit auf bis zu zwölf Stunden ausweiten. (se)

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4 Kommentare

  1. na,ja sagt:

    Da zeigt sich die Raffgier der Manager, immer mehr Profit,immer billiger produzieren, und Schritt für Schritt immer weiter weg, eben bis nach Indien die Gewinnspanne vergrößern und jetzt keine Pruduktionstätten mehr im Land.
    Das waren wir einmal: Made in Germany. Mit über 700 hundert Figuren im Bundestag ist das ein Trauerspiel. Keine Pillen, keine Antibiotika, keine Schutzkleidung , nicht mal Autos können wir hier noch zusammensetzen.
    Es ist Zeit zum Nachdenken.

  2. Wolfsrabe sagt:

    Gruselig, wie man sich mit dieser Idee brüstet. Diesem Vorschlag ging aber etwas voraus: Der Ausverkauf und/oder die Verlagerung einheimischer Produktionen ins Ausland. Diejenigen, die das gegen jede Vernunft verursacht haben, sollten die Konsequenzen tragen.

  3. hans sagt:

    Beginnt die Globalisierung etwas so langsam zu kollabieren ?

    Begreift man endlich das „Geiz ist geil“ nicht das beste ist ?

  4. Peter Behrendt sagt:

    Ha.ha,ha,ha da steht die Wirtschaft still. Gigantische Kosten. Riesige Notfallpläne für eine Pandemie. Wo waren denn da die Virologen? Und was fehlt wirklich? Atemschutzmasken, die wirklich Viren abhalten. Handschuhe. Schutzkleidung. Unfähigkeit dein Name ist Merkel. Spahn ist ja erst kurz dabei. Wir hätten schon alle unseren Jobs machen können. Stattdessen laufen wir mit nutzlosen Masken rum.

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