Den Deutschlandfunk zu hören, kann eine Zumutung sein. Es gibt etliche Sendungen, in denen sich linksgrünes Gedankengut schon in der Anmoderation so penetrant äußert, daß der gewiefte Hörer seine Medienkompetenz zügig durch den Griff zum Ausschalter zum Ausdruck bringt. Gelegentlich sind aber doch echte Perlen der Erkenntnis dabei, was zum Beispiel vorkommt, wenn die Beiträge von unfreiwilliger Ironie durchzogen sind. So wurde neulich ein „Genie“ vorgestellt, das seiner Zeit ungeheuer weit voraus gewesen sei, entsprechend verkannt von den Zeitgenossen und an deren Sturheit und Unbeweglichkeit zuletzt gescheitert.
Gemeint war der Schotte John Law (1671–1729), damals bekannt für seine geldpolitischen Umtriebe. Mit dessen Namen verband und verbindet sich für den Deutschlandfunk etwa die brillante Idee, erstmals in großem Stil ungedeckte Geldscheine ausgegeben zu haben. Heute üblich, damals neu, führte ihn dieser Einfall in einer ebenso kurzen wie steilen Karriere an die Spitze der europäischen Wirtschaftspolitik.
Laws Gedanke war zunächst einmal einfach und klang an sich nicht unplausibel. „Gedecktes“ Geld gibt es nur in begrenzter Menge, also zum Beispiel so viel, wie Gold vorhanden ist, um für seinen Wert einzustehen, oder eben gleich als Edelmetallmünze. Dieses Geld nun haben die Leute gern zu Hause, sie lagern es ein, sie sparen, halten es als Händler für den nächsten Einkauf zurück und so weiter. Damit fehlt es dem Wirtschaftskreislauf und kann Produktivität nur begrenzt anregen. Laws Vorschlag, den er erst mal erfolglos an verschiedene regierende Adelshäuser in Europa schickte: Man muß mehr Geld in Umlauf bringen, als gedeckt ist, das bringt die Wirtschaft dann in Schwung.
Zurückgewiesen in Schottland, Italien und Rußland, fand John Law schließlich in Paris den richtigen Ton. Im Mai 1716 erlaubte man ihm, dort eine Privatbank mit einem Monopol für 20 Jahre zu gründen: die Banque Générale. Der Grund für diese Erlaubnis lag keineswegs nur in geldtheoretischen Überlegungen. Sie beruhte auf Laws Kontakten zum Hochadel und zum notorisch geldverlegenen Königshaus, das er nun mit günstigsten Bankgeschäften und höchsten Dividenden versorgte. Allgemein wurde gerätselt, wie er das mache. Die Bilanzen, falls es solche gegeben haben sollte, blieben geheim und wurden auch später nie gefunden. Genommen wurde trotzdem.
Als nächsten Schritt zum billigen Staatsgeld erreichte Law, daß Steuerschulden gegenüber dem Staat nur noch in Banknoten seiner eigenen Bank eingezahlt werden konnten.
Zwei Jahre nach Gründung wurde die Banque Générale dann als Banque Royal offiziell Staatsbank. Da schrieb man das Jahr 1718 und begab sich auf die abschüssige Rampe, die dem heutigen, gegenüber den Euro-Billionen der Europäischen Zentralbank mißtrauischen Zeitgenossen recht bekannt vorkommt. Um den Wert des in immer größeren Mengen ausgegebenen Luftgeldes zu erhalten, wurde der Zahlungsverkehr mit echtem Geld erschwert und eingeschränkt. Ab Frühjahr 1719 durften größere Zahlungen nicht mehr in Silber und nur noch eingeschränkt in Gold beglichen werden. Bald galt dies auch für kleinere Zahlungen.
Das war dann der Moment, in dem sich der Widerstand der Bevölkerung bemerkbar machte, die nicht an Luftgeld glauben wollte. Sie wich doch auf echte Werte aus und versuchte sie in Sicherheit zu bringen, was Law deshalb mit immer panischeren Maßnahmen unter Kontrolle bekommen wollte. Im Januar 1720 gab es ein Ausfuhrverbot für Edelmetalle, einen Monat später wurde den Bürgern verboten, Edelmetallschmuck und überhaupt Edelsteine in der Öffentlichkeit zu tragen. Statt dessen wurde es Pflicht, Edelmetalle bei Laws Bank einzulagern, Hausdurchsuchungen wurden angeordnet, und kurze Zeit später folgte durch Gesetz eine Zwangsabwertung der eingelagerten Bestände gegenüber dem Papiergeld, also deren Teilenteignung.
Das änderte alles nichts daran, daß es Laws Luftgeld an den Kragen ging. Es folgten allgemeine Unsicherheit, völlige Entwertung des Papiergelds und der Absturz der mit solchem Papier gekauften Aktienkurse. Ende 1720 war alles vorbei. Law verließ Frankreich Richtung Brüssel, natürlich unter Mitnahme einiger Kilo des angeblich verschmähten Goldes.
Wie das häufig so ist in der fiktiven Finanzwelt, galt danach niemand als wirklich verantwortlich. „Too big to fail“ und zu peinlich für alle, wurden die Hintergründe der Ereignisse für die Öffentlichkeit im dunkeln gelassen. John Law bestand darauf, alles richtig gemacht zu haben. Und 300 Jahre später findet er nicht nur im Deutschlandfunk, sondern gerade in Brüssel immer noch Zuspruch. Schuld am Zusammenbruch ist demnach nicht der Finanzjongleur, sondern sind die, die nicht an seine Tricks glauben. Wird das nach dem nächsten Crash, auf den solche Rundfunkbeiträge diskret vorbereiten, anders sein? Eher nicht.
Dr. Stefan Scheil ist Historiker und Publizist.
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„Gold is money, everything else is credit“
-J. P. Morgan – (1912)
Bitcoin wäre zwar eine Alternative, ist aber nichts handfestes, man ist auf Codes, Internet und die Hilfe Dritter angewiesen. Bitcoins sind wie „Des Kaisers neue Kleider“ – am Ende ist man nackt, hat nichts handfestes.
Daß der Deutschlandfunk sich noch so nennen darf, ist ein Widerspruch in sich.
Es muß wohl der Grüne Humor sein, wenn man sich mit dem Namen des Landes schmückt, mit dem man nichts anfangen kann.
Die Frage, wer unter welchen Bedingungen Geld schöpfen darf, ist nicht weniger als die Schicksalsfrage dieser – noch – freien Zivilisation. Die dringend erforderliche Antwort, dass dies die von der Nation gewählten (und in Zukunft weitaus effektiver zu kontrollierenden!) politischen Vertreter sein müssen, ist Grundvoraussetzung für die Abwendung der 3. Weltkrieges und ebenso zur Abwendung einer endgültigen Orwellschen Geldherrschaft im blauen Tarnkleid der UNO.
Schon länger praktiziert durch die Bank von England und seit 1913 mit dem Federal Reserve Act auch in den USA fest etabliert, läuft das Geldvermehrungskarrussell so: Vergibt eine Geschäftsbank einen Kredit, so entsteht dieses Geld neu (als Buchgeld). Die Zinsen und die „Rück“zahlung durch den Kreditnehmer stammen aber aus echt erarbeitetem Geld, das die Bank für ihr aus der Luft geschaffenes Geld „zurück“erhält.
Die inflationäre Wirkung ist dabei sekundar. Politisch entscheidend ist die ständige Machterweitereung des privaten Bankensektors bzw. derjenigen, die dessen Geldströme kontrollieren.
Bei dieser ständigen Gelddrainage zugunsten des weltweiten Finanzimperiums bluten die westlichen volkswirtschaften zunehmend aus. Seit etwa 30 Jahren haben wir keinen Zuwachs des Wohlstandes mehr – trotz Produktivitätssteigerung.
Die noch viel schlimmere Seite ist die der Zielkassen, in welche die drainierten Geldströme geleitet werden – Zehntausende bis Hunderttausende steuerbefreiter
„wohltätiger“ Organisationen (ua. NGOs), die fast durchweg rot-grüne, antipatriotische und (immer deutlicher auch) antesemitsche Ideologie verbreiten – zum Nachteil unserer freien Zivilisation und der inneren Stabilität.
Inzwischen heißt es: too big to jail.
Selbst eine Bank die Darlehen vergibt generiert neues Geld indem sie Zinsen verlangt. Nimmt die Bank ein Haus für das sie eine Hypothek gewährt hat in ihren Besitz, z.B. wegen Zahlungsverzug, sind auch die bislang geleisteten Abzahlungen der Hypothek eine neue Geldmenge, denn die Bank wird das Haus zum Marktpreis verkaufen, ohne Abzug der bis dato geleisteten Abzahlungen (der Hypothek).
Seit Jahren wird am digitalen Zentralbankgeld (CBDC) gearbeitet, begleitet vom großen Schweigen der MSM. Ein sicheres Zeichen der Misere des Finanzmarktes.
Sehr geehrter Herr Dr. Scheil,
sind sie sicher, daß das Zentralbankgeld aus dem Nichts geschöpft wird? Erlauben das die Bilanzierungsvorschriften der Banken?
Könnte es nicht sein, daß statt dessen auf der Passivseite der Zentralbankbilanz unsere Haftungszusagen stehen? Durch jede Unterschrift die wir leisten, geben wir eine Haftungszusage, insbesondere durch Beantragung des Personalausweises. Unsere Haftungszusagen sind die Deckung des Zentralbankgeldes. Damit kann die Geldmenge praktisch beliebig ausgeweitet werden, eine Frage der Bewertung. Und Einwanderer wären wie Goldstücke, da damit die Bilanzsumme erhöht werden kann.
Diese Hypothese der sog. Kommerzler erscheint mir recht plausibel, in jedem Fall stimmiger, als Geld aus dem Nichts zu schöpfen.
Mit freundlichem Gruß,
W.Reimann
Völlig unverständlich was Sie sagen. Das klingt wie auswendig gelernt und brav aufgesagt. Wenn zig Fachleute das Gleiche sagen wie Schell (Krall, Hannich, Müller, Griffith, Otte, Klauss, etc), das Money out of thin air geschaffen wird, da die Deckung fehlt und immer Hyperinflation und Blasen erzeugt, dann ist der Schaden für die Bürger doch wohl klar. Wie können Sie bloss diese Gauner unterstützen?!
Prof.a.d. für Volkswirtschaft Bernd Senf war übrigens der Erste, der vor all diesem Geldschwindel und dem 2008 Crash gewarnt hat.
Woher wüsste er von den Crash?
Banken handhaben eine doppelte Buchführung.
Es ist nicht das Zentralbankgeld, das aus dem Nichts entsteht. Zentralbanken drucken lediglich für das von den Geschäftsbanken kreierte Buchgeld das Papiergeld. Da der Großteil des Zahlungsverkehrs nur Buchgeld bewegt, müssen die Geschäftsbanken nur etwa 10% ihres Buchgeldes umwandeln. Sie kaufen Geldscheine zum Nominalpreis bei der Zentralbank und halten sie dem Bankkunden in ihren Automaten zur Verfügung.
Leider fehlt der interssanteste Teil der Geschichte (nachzulesen in einem Buch) nähnlich, daß er Kolonien in Amerika errichtet und diese auch Wechsel oder so gerrichtete. Was damal scheif ging und er / das Projekt pleite ging! Daraufhin ist er dann geflohen!!!
Geldvernichtung ist Teil der heutigen Finanzpoilitik – auch durchaus wie beschrieben. Auch das ist in mehereren Büchern beschrieben und wird immer wieder in größerem Maßstab betrieben. Ob durch zu geringen Zinsen,Inflation oder Deflation von Werten ( hier Grundstücke, Häuser /Aktien / Kapitalanlagen etc.) Leider trifft dies vor allem die „kleinen Leute“!
„Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt, die eigene Nationalität zu vergessen, so ist das kein Ausfluß von Internationalismus, sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen.“ Friedrich Engels (1820 – 1895), deutscher Philosoph und sozialistischer Politiker
Mit den zunehmenden Enteignungsgelüsten der linksgrünen Ideologen wie die Enteignung von Russischem Staatseigentum, von Eigentum von Putinfreunden, Enteignung von Gaskonzernen, Enteignung von Supermärkten, Enteignung von Wohnungsgesellschaften sind nun schon der Wohungstausch von Rentnern und Familien im Gespräch oder die Enteignung von Zweit und Drittwohnungen.
Man braucht nicht mehr allzuviel Fantasie um darauf zu kommen, daß der Besitz von Gold nicht allzulange mehr ungeregelt bleibt. Die durch Putins Angriffskrieg gestörten Zuliefrketten sind hier eine willkommene Begründung unnötig und überschüssig zuhause angehäuftes Gold zu beschlagnahmen. Der Deutsche wird gerne und willig seine Bürgerpflichterfüllen und alles abgeben.
Ich weiss welches Buch Sie meinen, finde es jetzt aber auch nicht 😉
Stimmt was Sie sagen. Da sieht man wieder mal, wie hirnverbrannt, ungebildet und perfide hochnäsige „Deutschland“funker sind.
In meinen Augen verdrehte Wahrheitsverdreher und Sozialingenieure