Gegen US-Sanktionen: Merkel und Putin demonstrieren Schulterschluß bei Nord Stream 2

14. Januar 2020
Gegen US-Sanktionen: Merkel und Putin demonstrieren Schulterschluß bei Nord Stream 2
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Moskau. Im Rahmen ihres Moskau-Besuches hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die von den USA heftig angegriffene russisch-deutsche Ostseepipeline Nord Stream 2 ausdrücklich verteidigt. Die Pipeline sei durch die neue europäische Gesetzgebung legitimiert, auch würde nicht nur Deutschland, sondern auch andere europäische Staaten davon profitieren, weil dadurch eine Diversifikation der Energielieferwege möglich werde. Daher müsse das Projekt unbedingt umgesetzt werden – trotz der US-Sanktionen.

Merkel erinnerte daran, daß es sich bei Nord Stream 2 um ein rein wirtschaftliches Projekt handle. Die Diskussion mit Putin habe auch gezeigt, daß es auch trotz er US-Sanktionen abgeschlossen werden kann. Zugleich räumte sie ein, daß es Verzögerungen geben werde. Extraterritoriale Sanktionen der USA seien in diesem Zusammenhang falsch.

Auch Kremlchef Putin räumte bei der Pressekonferenz Verzögerungen beim Pipelinebau ein. Die Inbetriebnahme werde nun vor Ende 2020 oder bis zum ersten Quartal des nächsten Jahres erfolgen.

Im übrigen sei Rußland in der Lage, das Projekt eigenständig und ohne Beteiligung ausländischer Partnern zu vollenden. Fraglich sei lediglich der Zeitrahmen.

Wörtlich sagte Putin: „Die Fertigstellung wird sich natürlich um einige Monate verschieben. Ich hoffe jedoch, daß die Arbeit bis Ende dieses Jahres oder im ersten Quartal des nächsten Jahres abgeschlossen und die Gaspipeline in Betrieb sein wird“. Zudem schätze Rußland die deutsche verantwortungsvolle Haltung in Bezug auf das Projekt. Rußland und Deutschland hätten „eine Reihe großer gemeinsamer Projekte im Energiebereich. Wir schätzen sehr die verantwortungsvolle Position der Bundesregierung zur Unterstützung des bekannten Nord Stream 2-Projekts“, so Putin. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/Bair175/CC BY-SA 3.0 (Bildformat bearb.)

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