Caracas. Neues von der Sanktionsfront: Wie der Iran und andere Opfer amerikanischer Wirtschaftssanktionen denkt auch Venezuela nicht ans Einknicken. Vielmehr hat das Land, das seit den putschähnlichen Vorgängen um den – inzwischen abgewählten – Parlamentspräsidenten Guaidó unter anhaltenden US-Sanktionen leidet, jetzt damit begonnen, seine Erdölexporte und Teile der Goldexporte in der nationalen Kryptowährung Petro abzurechnen. Das kündigte Präsident Maduro an. Versuchsweise wurden im Dezember die Neujahrs-Hilfszahlungen an Staatsangestellte und Rentner schon in Petro geleistet.
Der Zeitung „El Nacional“ zufolge erklärte Maduro: „Wir werden venezolanisches Erdöl für Petro verkaufen, wir verkaufen bereits venezolanisches Eisen und Stahl für Petro. Wir haben bereits Verträge für den Verkauf von Erdöl, Stahl, Eisen und Aluminium für Petro unterzeichnet, und wir werden einen Teil unseres geförderten Goldes für Petro verkaufen.“
Die Regierung arbeite daran, die Blockchain-Währung auch im täglichen Leben der Venezolaner zu verankern. „Die Erprobung verläuft erfolgreich“, sagte Maduro.
Die Einführung der nationalen Kryptowährung war im Oktober 2017 erstmals angekündigt worden. Der Handel des Petro begann am 20. Februar 2018. Sein Wert entspricht dem Wert eines Barrels des im Lande geförderten Erdöls in anderen Währungen. (mü)