Fast 19.000 Kinder wurden Opfer von Grooming-Banden: „Hoher Anteil an Männern pakistanischer Herkunft“

5. Januar 2020
Fast 19.000 Kinder wurden Opfer von Grooming-Banden: „Hoher Anteil an Männern pakistanischer Herkunft“
International
2
Foto: Symbolbild

London. In Großbritannien sorgt eine schockierende Zahl für Schlagzeilen: offiziellen Angaben zufolge wurden im vergangenen Jahr knapp 19.000 Kinder Opfer sexuellen Mißbrauchs nach gezielter Ansprache. Das Phänomen wird als „Grooming“ bezeichnet. Und die gemeldeten Fälle sind offenbar längst nicht die ganze Wahrheit.

Wie die Labour-Abgeordnete Sarah Champion gegenüber dem „Independent“ erklärte, sei das Erschleichen des Vertrauens von Kindern zum Zweck des sexuellen Mißbrauchs (Grooming) „weiterhin eine der größten Formen von Kindesmißbrauch im Land“. Der bisherige Ansatz der Regierung, das Problem anzugehen, sei „bruchstückhaft und unterfinanziert“.

Das britische Innenminister hat eigenen Angaben zufolge mit einer Analyse der Daten zu den Fällen begonnen. Die Ergebnisse sollen für Präventionsstrategien genutzt werden. Schon 2018 versprach der damalige britische Innenminister Sajid Javid eine Überprüfung spezifischer „Charakteristika“ von Grooming-Gangs. Nach bisherigen Erkenntnissen wiesen „hochkarätige Fälle“ einen „hohen Anteil an Männern pakistanischer Herkunft“ auf.

Bei ihren sexuellen Raubzügen nutzen die Banden Drogen und Alkohol, um vor allem junge Frauen gefügig zu machen und anschließend zu vergewaltigen oder auf andere Weise sexuell auszubeuten. In anderen Fällen wird eine Liebesbeziehung vorgetäuscht, um die Opfer später zu sexuellen Handlungen mit Komplizen zu zwingen. Auch Online-Dating stellt eine beliebte Methode dar, um spätere Opfer gezielt anzusprechen. Viele Mißbrauchsopfer finden sich später in den Fängen von Menschenhändlern wieder.

Mehr als 18.700 mutmaßliche Opfer von sexueller Ausbeutung von Kindern wurden von den lokalen Behörden in den Jahren 2018/19 identifiziert. Fünf Jahre zuvor waren es erst 3.300. (rk)

2 Kommentare

  1. Zack sagt:

    Wenn die „Bestrafung“ der Täter mit Hintergrund auch so läuft wie in Deutschland, ist das kein Wunder! Nach dem Brexit können die Briten das aber von sich aus ändern.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.