Jahres-Pressekonferenz mit dem Kremlchef: Putin hält Anschuldigungen gegen Trump für erfunden

23. Dezember 2019

Moskau. Der von einem Amtsenthebungsverfahren bedrohte US-Präsident Trump hat Schützenhilfe von Kremlchef Putin bekommen. Putin hat im Rahmen der traditionellen großen Jahres-Pressekonferenz, die am Donnerstag im internationalen Handelszentrum in Moskau stattfand und mehrere Stunden dauerte, klargestellt, daß die Anschuldigen gegen Trump erfunden seien. Er gehe nicht davon aus, daß der Senat den US-Präsidenten am Ende aus dem Amt entfernen werde, so der Kremlchef.

Im Gaskonflikt mit der Ukraine erneuerte der Kremlchef seine Zusage, daß auch künftig – trotz der russisch-deutschen Ostseepipeline Nord Stream 2 – Gas durch die Ukraine nach Europa geleitet werde. Er gehe davon aus, daß es zu einer entsprechenden Vereinbarung mit der Regierung in Kiew komme. Ende des Jahres läuft das zehnjährige Transitabkommen aus. Die Ukraine profitiert von den Transitgebühren, die Rußland als zu hoch bezeichnet, und sorgt sich, daß mit der Fertigstellung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 kein Gas mehr durch das Land geleitet wird.

Was die in dieser Woche vom US-Kongreß beschlossenen Sanktionen gegen Nord Stream 2 betrifft, werde Moskau „spiegelgenau“ antworten, sagte Putin. Die Maßnahmen seien ein „unfreundlicher Akt“ gegen Rußland, „das wird sich auf die Beziehungen auswirken“. Gefahr für das Projekt sieht Putin allerdings nicht. (mü)

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