Maritime Macht im Aufstieg: China stellt zweiten Flugzeugträger in Dienst

22. Dezember 2019
Maritime Macht im Aufstieg: China stellt zweiten Flugzeugträger in Dienst
International
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Foto: Symbolbild

Peking. China unterstreicht seine Rolle als aufstrebende Militärmacht, die nationale Interessen erforderlichenfalls auch im vorgelagerten westpazifischen Seeglacis zu verteidigen gewillt ist. Jetzt hat das Reich der Mitte seinen ersten Flugzeugträger aus eigener Produktion in Dienst gestellt. Das chinesische Verteidigungsministerium veröffentlichte eine diesbezügliche Pressemitteilung.

Der Zeremonie auf dem Marinestützpunkt Sanya auf der südchinesischen Insel Hainan wohnte demnach unter anderem der chinesische KP-Vorsitzende und Staatspräsident Xi Jinping bei. Am Hafenkai vor dem Flugzeugträger haben sich nach chinesischer Darstellung rund 5000 Marineangehörige und alle am Bau des Trägers Beteiligten versammelt.

China besitzt nun zwei einsatzfähige Flugzeugträger. Der erste namens „Liaoning“ ist ein modernisierter ehemaliger sowjetischer Flugzeugträger, den China aus der Ukraine gekauft, umgebaut und 2012 in Dienst gestellt hatte.

Der erste selbstgebaute Flugzeugträger unter dem Projektnamen Typ 001A wurde nach der chinesischen Provinz „Shandong“ benannt und war im April 2017 vom Stapel gelaufen. Der Bau hatte im Jahr 2013 begonnen. Der Flugzeugträger ist 315 Meter lang, 75 Meter breit, 70.000 Tonnen schwer und maximal 31 Knoten schnell. Laut chinesischen Medien können an Bord des Schiffes bis zu 36 Jagdflugzeuge vom Typ J-15 stationiert sein. Die erste Probefahrt absolvierte das Schiff im Mai.

Im internationalen Vergleich ist China aber trotz seiner nunmehr zwei Flugzeugträger noch ein Leichtgewicht – allein die USA als konkurrierende Seemacht verfügen derzeit über 11 Flugzeugträger. (mü)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Der Bau von Chinas erstem Flugzeugträger im eigenen Land und seine Indienststellung zeigen in beeindruckender Weise, welche beachtlichen Fortschritte die Volksrepublik China auf militärtechnischem Gebiet gemacht hat. Aber auch auf anderen Gebieten hat sie mit dem Westen so gut wie gleichgezogen, so daß sie heute nach den USA die zweitstärkste – oder bereits die stärkste? – Wirtschaftsmacht der Welt ist.

    Und hier kommen nun die Sanktionen der Europäischen Union gegen die Russische Föderation ins Spiel. Da glaubt doch die EU-Führung in ihrer grenzenlosen Einfalt, ihre nicht enden wollenden Sanktionen würden Rußland spürbaren wirtschaftlichen Schaden zufügen. Nun gut, am Anfang mag das so gewesen sein, aber inzwischen werden etliche Produkte, die bisher aus der EU importiert wurden, im eigenen Land hergestellt, und die russische Wirtschaft, die vorher zur EU hin ausgerichtet war, ist es jetzt weitgehend zur VR China hin.

    Fazit: Der Bau und die Indienststellung dieses chinesischen Flugzeugträgers sollte in der EU respektive Deutschland endlich zu einem Umdenken führen, nämlich zur Beendigung der Sanktionen gegen Rußland!

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