Neue Maßnahme im Handelskrieg: China will auf ausländische Computer und Software verzichten

19. Dezember 2019
Neue Maßnahme im Handelskrieg: China will auf ausländische Computer und Software verzichten
International
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Foto: Symbolbild

Peking. Nach Rußland entschließt sich jetzt auch China zu einem einschneidenden Schritt: die chinesischen Behörden sollen innerhalb von drei Jahren auf ausländische Computertechnologie oder Software verzichten. Wie die „Financial Times“ berichtet, gibt es eine Anweisung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei an Regierungsbehörden und Institute, im kommenden Jahr schon 30 Prozent der Geräte durch heimische Produkte zu ersetzen. Bis 2021 sollen noch einmal 50 Prozent und bis 2022 dann der Rest ausgetauscht werden.

Der Zeitungsbericht beruft sich auf das Wertpapierhaus China Securities, zwei chinesische Cyber-Security-Firmen und die internationale Denkfabrik Eurasia. Es sei die erste Anweisung mit klaren Zeitvorgaben, ausländische gegen chinesische Technik zu wechseln.

Beobachter interpretieren die Maßnahme als Reaktion auf amerikanische Bemühungen, den Einsatz chinesischer Ausrüstung wie zum Beispiel des Technologie-Riesen Huawei zu verhindern. Die USA unterstellen dem chinesischen Konzern mögliche Spionage und drängen ihre Verbündeten, beim Ausbau des Telekommunikationsnetzes auf Netzwerkausrüstung von Huawei zu verzichten.

Als Ergebnis der Anweisung des Zentralkomitees müßten in China viele Millionen Geräte ausgetauscht werden, wofür große Investitionen notwendig wären. Die sogenannte 3-5-2-Direktive der chinesischen Führung soll Teil einer breiteren Kampagne sein, wonach Behörden und Betreiber kritischer Infrastruktur „sichere und kontrollierbare“ Technologie benutzen sollen. Experten sind sich uneinig darüber, ob und inwieweit die 3-5-2-Maßnahme umgesetzt werden kann. (mü)

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