Hamburg. Um den zeitlich verzögerten Bau der russisch-deutschen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 in den kommenden Monaten fertigstellen zu können, will die Projektgesellschaft auch im Winter und im Frühjahr weiterbauen dürfen. Jetzt reichte sie einen entsprechenden Änderungsantrag beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg ein.
Es gibt allerdings Gegenwind. Der Naturschutzbund Deutschland fordert, daß Nord Stream 2 keine Ausnahmegenehmigung für den Bau in den Gewässern der deutschen Bucht bekommen soll. „Die Trasse läuft durch das wichtigste Überwinterungsgebiet für Meeresvögel in der Ostsee. In der Pommerschen Bucht rasten in den kommenden Monaten mehr als eine Million Meeresenten, See- und Lappentaucher“, gibt Nabu-Meeresschutz-Leiter Kim Detloff zu bedenken.
Hintergrund der Eile ist der Umstand, daß die USA die Pipeline massiv zu sabotieren versuchen. Das US-Repräsentantenhaus brachte erst kürzlich Sanktionen gegen Firmen im Zusammenhang mit dem Projekt auf den Weg. „Die europäische Energiepolitik wird in Europa entschieden, nicht in den USA“, stellte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstag in ungewohnter Deutlichkeit klar. Rußland wertet die geplanten Strafmaßnahmen als einen Versuch Washingtons, sich Vorteile auf dem europäischen Gasmarkt zu verschaffen. Aus Sicht Moskaus würde Europa das Nachsehen haben. (se)
Bildquelle: Wikimedia/Bair175/CC BY-SA 3.0 (Bildformat bearb.)
Wie ich über die erpresserischen Sanktionen der USA denke, durch die der Weiterbau der für Europa insbesondere Deutschland segensreichen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 verhindert werden soll, habe ich auf diesem Forum bereits zum Ausdruck gebracht.
Hier noch eine Bemerkung zur Forderung des Naturschutzbundes Deutschland (siehe Artikel):
Bisher habe ich nur davon gehört, daß die zahlreichen Windkraftanlagen in der Ostsee eine Gefahr für die Meeresvögel darstellen, was auch nachvollziehbar ist. Aber wenn der Bau dieser Gasleitung Nord Stream 2 abgeschlossen sein wird, dürften für die Meeresvögel eigentlich keine Belästigungen mehr vorhanden sein – es sei denn, selbige können auch (weit) unterhalb der Meeresoberfläche „fliegen“.
Bin gespannt wann die Berliner umkippen und der totalitären US-Politik nachgeben. Ein Vorteil ist, dass die beteiligten Firmen keine grossen Interessen in den USA haben.