Propagandaschlacht um Waldbrände: Bolsonaro beschuldigt DiCaprio und „Umweltaktivisten“

4. Dezember 2019
Propagandaschlacht um Waldbrände: Bolsonaro beschuldigt DiCaprio und „Umweltaktivisten“
International
0
Foto: Symbolbild

Brasilia. Im Streit um aktuelle Brände im Amazonas-Regenwald hat Brasiliens Präsident Bolsonaro schwere Vorwürfe gegen den US-Schauspieler und bekennenden Umweltaktivisten Leonardo DiCaprio erhoben. Der Hollywoodstar soll Umweltschutzorganisationen finanziell unterstützt haben, die selbst Brände gelegt haben sollen, um wegen der dramatischen Bilder dann mehr Spendengelder einsammeln zu können.

Bolsonaro warf DiCaprio vor, „hinter den Bränden im Amazonas zu stecken“. „Leonardo DiCaprio ist ein netter Kerl, oder?“, sagte er am am Freitag in Brasilia zu Anhängern. Laut Bolsonaro soll DiCaprio, der sich erst kürzlich werbewirksam zusammen mit der schwedischen Klima-Hysterikerin Greta Thunberg hatte ablichten lassen, eine halbe Million Dollar (rund 450.000 Euro) an eine Umweltschutzorganisation gespendet haben, die selbst Brände im Amazonas-Regenwald verursacht habe, um Spenden einzutreiben.

Di Caprio wies die Vorwürfe zurück: „Obwohl sie es verdient hätten, unterstützt zu werden, haben wir die attackierten Organisationen nicht gesponsert“, erklärte er jetzt via Instagram und betonte nur allgemein: „Ich bin stolz darauf, an der Seite jener Gruppen zu stehen, die sie beschützen.“

Völlig unbegründet sind Bolsonaros Vorwürfe aber offenbar nicht. Bei Spekulationen über die Ursachen der Brände geht es immer wieder um die freiwillige Feuerbrigade Alter do Chao, die die Feuerwehr im brasilianischen Bundesstaat Para seit letztem Jahr im Kampf gegen die häufigen Waldbrände unterstützt. Die Regionalpolizei hatte einigen Mitgliedern der Organisation kürzlich vorgeworfen, Waldflächen in Brand gesetzt zu haben, um so internationale Aufmerksamkeit für ihre Anliegen zu erzeugen. Erst am Dienstag waren vier Alter-do-Chao-Aktivisten in Zusammenhang mit den Vorwürfen festgenommen worden. (mü)

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.