Ärzte fordern Verlegung Assanges ins Krankenhaus: „Die medizinische Lage ist dringend“

29. November 2019
Ärzte fordern Verlegung Assanges ins Krankenhaus: „Die medizinische Lage ist dringend“
International
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Foto: Symbolbild

London. Wird der WikiLeaks-Gründer Julian Assange zum Märtyrer für die Meinungsfreiheit? Dutzende Mediziner haben jetzt in einem offenen Brief eine Verlegung aus der Haft in eine britische Universitätsklinik gefordert. Sie sehen das Leben Assanges in Gefahr und warnen in ihrem Brief, Assange benötige dringend physische und psychologische Hilfe.

Andernfalls bestünden „wirkliche Sorgen“, daß Assange „im Gefängnis sterben könnte“. „Die medizinische Lage ist dringend. Es gibt keine Zeit zu verlieren“, schreiben die 60 Mediziner aus acht Staaten, darunter auch aus Deutschland. Bei ihrer Einschätzung stützen sie sich nach eigenen Angaben auf Augenzeugenberichte von Assanges Gerichtstermin am 21. Oktober sowie auf einen Bericht von UN-Berichterstatter Nils Melzer. Die Ärzte äußerten Zweifel daran, daß Assange fit genug ist für die anstehenden Anhörungen zu der von den USA beantragten Auslieferung.

Seit April sitzt Assange in Großbritannien eine fast einjährige Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London versteckt, um einer Auslieferung nach Schweden wegen der Vergewaltigungsvorwürfe zu entgehen – offenbar ebenfalls unter katastrophalen Bedingungen.

In den USA ist der WikiLeaks-Gründer wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Derzeit läuft das Auslieferungsverfahren dazu in Großbritannien. Im Falle eines Schuldspruchs droht ihm dort lebenslange Haft. (mü)

Bildquelle: flickr/Espen Moe/CC BY 2.0

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