Ende eines jahrzehntelangen Streits: Ins Braunauer Hitler-Geburtshaus zieht die Polizei ein

24. November 2019
Ende eines jahrzehntelangen Streits: Ins Braunauer Hitler-Geburtshaus zieht die Polizei ein
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Braunau. Im jahrzehntelangen Streit um das Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau gibt es jetzt einen Schlußpunkt. Im österreichischen Innenministerium fiel jetzt die Entscheidung, daß in die geschichtsträchtige Immobilie, die 2016 durch einen Beschluß des Wiener Nationalrats enteignet wurde, künftig die Polizei einziehen wird, konkret: das Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau, die derzeit im Laaber Holzweg angesiedelt sind.

Bevor die Polizei einziehen kann, muß das Hitler-Haus aber umgestaltet werden. Dafür wird die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) im Auftrag des Bundes einen EU-weiten Architektenwettbewerb starten. Gesucht wird ein „innovatives Raum- und Funktionskonzept“. Von außen soll sich das Haus ins Ensemble des Straßenzugs eingliedern. Mit einem Ergebnis des Architekturwettbewerbs ist im ersten Halbjahr 2020 zu rechnen.

Der österreichische Innenminister Peschorn erklärte: „Durch die zukünftige Nutzung des Hauses durch die Polizei soll ein unmißverständliches Zeichen dafür gesetzt werden, daß dieses Gebäude für immer einer Erinnerung an den Nationalsozialismus entzogen ist.“ Diese Entscheidung hat zweifellos auch ihr Gutes – denn auch vor der üblichen Verschandelung durch zeitgeistschnittige Architekten bleibt die historisch markante Immobilie auf diese Weise verschont.

Die Vorgehensweise in Braunau ist übrigens nicht neu – auch in München, wo Hitler in den zwanziger und dreißiger Jahren eine große Wohnung am repräsentativen Prinzregentenplatz hatte, zog schon vor etlichen Jahren die Polizei ins Erdgeschoß des Hauses ein. Die Hitler-Wohnung im Stockwerk darüber dient den Beamten heute zur Aktenablage. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/Thomas Ledl/CC-BY-SA 4.0

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