Budapest. Der ungarische Ministerpräsident Orbán hat wieder einmal gegen den Stachel gelöckt – im Gegensatz zum restlichen Europa hat er innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal Verständnis für die türkische Militäroperation im Norden Syriens geäußert (die nach Verhandlungen mit den USA und Rußland inzwischen beendet ist).
Im ungarischen Rundfunk erklärte Orbán nun, die türkische Operation sei nicht zu verurteilen. Die Türkei habe diese Region nur „militärisch stabilisiert“ und eine Sicherheitszone geschaffen. „Wenn ich es richtig verstehe, ist dies jetzt dort geschehen.“
Orbán regte darüber hinaus an, die EU solle Ankara finanziell unterstützen, damit die Türkei in der von ihr kontrollierten nordsyrischen Zone eine Infrastruktur aufbaue, die eine Rückkehr der syrischen Flüchtlinge aus der Türkei dorthin möglich mache. Anderenfalls würden die „mehr als drei Millionen Migranten“ aus der Türkei auf der Balkanroute nach Europa ziehen. „Es ist das elementare Interesse Ungarns, daß dies nicht geschieht.“
Ähnlich hatte sich zuvor schon der ungarische Außenminister Szijjártó geäußert. (mü)
Erdogan ist nicht kalkulierbar. Er reagiert nur auf entsprechend „nicht verhandelbare“ Einwände von Putin. Hinter den Operationen Erdogans stehen vermutlich Gross-Osmanische Träume. Erst destabilisiert er Syrien – klaut Öl und Maschinen, erzeugt Flüchtlingsströme nur um diese dann erpresserisch gegen Europa einzusetzen. Ein Krimineller – zweifellos. Nein, Erdogan kann man nicht loben. Einzig der Abzug der Amis ist positiv zu werten. Sofern Erdogan aus der NATO austritt kann man eine positive Veränderung messen, vorher nicht.