„Rechtsextremismus“-Statistik: München-Attentat von 2016 ist jetzt „politisch motivierte Gewaltkriminalität“

28. Oktober 2019
„Rechtsextremismus“-Statistik: München-Attentat von 2016 ist jetzt „politisch motivierte Gewaltkriminalität“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

München. Wenn es keinen „Rechtsextremismus“ gibt, erfindet man ihn einfach. Das ist jetzt in München passiert, das zwar wie die meisten anderen deutschen Kommunen über keine rechte Gewalt-Szene verfügt, aber über ein dichtgesponnenens, von der Stadt gesponsertes Denunzianten-Netzwerk.

Dessen fortgesetzter Wühlarbeit ist es zu danken, daß das bayerische Landeskriminalamt nun das Attentat am Münchner Olympia-Einkaufszentrum im Juli 2016 mit drei Jahren Verspätung doch noch als „politisch motivierte Gewaltkriminalität“ einstuft – als „rechtsextremistische“ natürlich.

Denn, so teilte das LKA mit: bei der Bewertung aller Erkenntnisse dürfe die „rechtsradikale“ und „rassistische“ Gesinnung des Täters nicht vernachlässigt werden. Wörtlich heißt es in einer offiziellen Mitteilung des LKA: „In Zusammenfassung der Erkenntnisse der letzten drei Jahre Ermittlungsarbeit erscheint es gerechtfertigt, von einer politischen Motivation im Sinne des Definitionssystems PMK zu sprechen.“

Beim Täter habe eine Vielzahl an „tatauslösenden Faktoren“ vorgelegen, die zum Attentat geführt hätten. „Die Ermittlungen haben ergeben, daß die Rache für das erlittene Mobbing durch Mitschüler mit deutscher, deutsch-türkischer, polnischer, serbischer und bosnisch-herzegowinischer Nationalität nach Bewertung aller Umstände maßgeblich zu der Tat geführt hat“, so das Landeskriminalamt weiter.

Neben dem Rachemotiv treten solche Faktoren wie die psychische Erkrankung, mangelnde soziale Kontakte, exzessives Spielen von Ego-Shootern, die Identifizierung mit Amoktätern und die „rassistische“ Gesinnung auf.

Es gebe zudem „Anhaltspunkte“, daß der Täter seine Opfer auch aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit und Herkunft ausgesucht habe.

Am 22. Juli 2016 hatte der 18jährige Schütze David S. im Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen und sich selbst erschossen. Bislang war die Rede von einem Amoklauf. (ts)

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