Meinungszensur an der Hamburger Uni: Gestern Lucke – heute FDP-Chef Lindner

25. Oktober 2019
Meinungszensur an der Hamburger Uni: Gestern Lucke – heute FDP-Chef Lindner
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Hamburg. Kritische Stimmen warnten immer wieder davor: heute trifft die Ausgrenzung vermeintliche „Rechtsextremisten“ – aber morgen schon kann jeder dran sein, der nicht mit den linken Wölfen heult. Davon konnte sich jetzt FDP-Chef Christian Lindner am eigenen Leib überzeugen.

Denn: nur wenige Tage, nachdem linksextreme Gesinnungswächter an der Hamburger Universität die Eröffnungsvorlesung des AfD-Mitbegründers Bernd Lucke massiv gestört und schließlich zum Abbruch gebracht hatten, trifft den FDP-Politiker nun ein formelles Redeverbot. Er darf nicht aif einer Veranstaltung an der Universität Hamburg reden. Das habe ihm deren Präsident ohne Begründung mitgeteilt, berichtete Lindner. Er beschwerte sich daraufhin schriftlich bei Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).

Er halte es für „höchst bedenklich“, daß die Uni Debatten ihrer Studentinnen und Studenten mit Politikern wie ihm ablehne, heißt es in dem Brief. Lindner wörtlich: „Ich fordere Sie daher auf, mit der universitären Selbstverwaltung das Gespräch zu suchen und dafür Sorge zu tragen, dass auch die Universität Hamburg wieder zum Ort des lebendigen politischen Meinungsaustauschs werden kann.“

Laut Lindner ging es um eine Diskussionsveranstaltung der Liberalen Hochschulgruppe im November. Er habe in den vergangenen Jahren an Dutzenden Veranstaltungen dieser Art an Hochschulen in Deutschland teilgenommen.

Der FDP-Chef warf der grünen Wissenschaftssenatorin vor, sie habe sich schon im Fall Lucke nicht zu einer klaren Positionierung bewegen lassen. Sie müsse jetzt einmal ihre Meinung klarstellen. „Es verdichtet sich der Eindruck, dass Frau Fegebank nur die Meinungen toleriert, die ihrer eigenen entsprechen“, sagte Lindner. „Die Hochschule ist aber offen für den demokratischen Austausch mit allen.“ (ts)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Als ich neulich den Deutschlandfunk (Df) einschaltete, lief gerade ein Interview zum Thema ‚Meinungsfreiheit in Deutschland‘. Auffallend war die ziemlich schlechte Tonqualität, beim Df eigentlich unüblich. Der Interviewte wies darauf hin, daß viele Deutsche sich nicht mehr trauten, in der Öffentlichkeit bestimmte Meinungen (bspw. migrationskritische) zu äußern (sinngemäß). Ferner kritisierte er scharf die skandalösen Vorgänge um den Wirtschaftswissenschaftler und Ex-AfD-Mitglied Prof. Lucke an der Hamburger Universität.

    Für mich war klar: Der Interviewte konnte nur ein Politiker der AfD sein. Am Schluß stellte sich zu meiner Überraschung allerdings heraus, daß es der Bundesvorsitzende der FDP Christian Lindner war.

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