Altenstadt/Hessen. In der kleinen hessischen 2000-Seelen-Gemeinde Altenstadt-Waldsiedlung wurde vor sechs Wochen der NPD-Vertreter Stefan Jagsch zum Ortsvorsteher gewählt. Einstimmig mit den Stimmen seiner Ratskollegen aus den Reihen der etablierten Parteien. Sie machten geltend, daß sich Jagsch nie etwas habe zuschulden kommen lassen und außerdem im Umgang mit E-Mails und dem Faxgerät (!) bewandert sei.
Das ist nun geschehen. Diesmal stimmten die Vertreter der etablierten Parteien „richtig“ und wählten eine 22jährige Ersatzkandidatin, die die CDU in den letzten Wochen ins Spiel gebracht hatte. NPD-Mann Jagsch wurde abgewählt, mit sechs gegen eine Stimme.
Vor der Abwahl hatte sich Bürgermeister Norbert Syguda (SPD) für seine Gemeinde gewünscht, daß nach der Abwahl wieder Ruhe einkehre. Die vergangenen Wochen seien von einem „medialen Interesse der negativsten Art“ geprägt gewesen.
Nach der Sitzung des Ortsvorstandes gab es allerdings auch kritische Stimmen von Bürgern gegen das Abwahl-Verfahren, es sei undemokratisch. Jagsch hatte schon vor der Sitzung rechtliche Schritte gegen seine Abwahl angekündigt. (rk)
Bildquelle: Wikimedia/Sven Teschke/CC BY-SA 3.0 (Bildformat bearb.)
DDR 2.0